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Überwältigende Emotionen

Marvin Stefaniak erklärte das Gänsehaut-Derby

Der emotionale Leader des FC Erzgebirge Aue spielte im 101. Sachsen-Derby eine tragende Rolle. Vor dem Spiel, während der 90 Minuten und nach Abpfiff. Marvin Stefaniak bereitete nicht nur das 1:0 vor und erzielte das 2:0 höchstpersönlich. Er erklärte auch, warum ihm und dem Team dieser Heimsieg gegen Dynamo Dresden soviel bedeutet.

 

„Wir haben erfahren, dass der Vater unseres Stadionsprechers Mario Dörfler plötzlich verstorben ist. Martin Männel hat mir vor dem Spiel das Wort übergeben und ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir auch für Mario dieses Match unbedingt gewinnen wollen“, erklärte Marvin Stefaniak auch mit dem Hinweis, dass sein Treffer – der erste im 12. Derby - ein weiteres Tor für seine verstorbene Mutter sei. Aus Respekt vor dem Gegner und seiner Dresdener Vergangenheit verzichtete der Torschütze nach dem frühen 2:0 auf einen allzu überschwänglichen Jubel, besann sich auf sein inzwischen bekanntes Ritual mit dem Gruß an die Mama.

 

Mario Dörfler und sein Sohn Tyron waren trotz des familiären Schocks unter der Woche am Freitag im Stadion und füllten ihre tragenden Rollen bei der Absicherung der FCE-Heimspiele aus. Es flossen Tränen, doch inbrünstig wie wohl noch nie stellte der Stadionsprecher zehn Minuten wie gewohnt via Mikro die Kult-Frage ins weite Rund: „Wer ist Wismut Aue?“ TV-Magenta Sport fing diese Sequenz live ein, unterbrach die Interviews für das Einfangen der Antwort aus tausenden Kehlen: „Wir sind Wismut Aue!!!“ Gänsehaut pur. Überwältigende Emotionen. Und eine große Portion Stolz, die an diesem denkwürdigen Abend des 23. August 2024 mehr als berechtigt war. Bei Fans, Spielern und Verantwortlichen.

 

Marvin Stefaniak wollte nach den kräftezehrenden 95 Minuten komplett erschöpft nur noch nach Hause. Zu seiner Familie. „Ich werde mir meinen kleinen Sohn auf die Brust legen und diesen Erfolg einfach genießen.“ Mehr Emotion geht nicht. Die grenzenlose Leidenschaft des gesamten Teams war die Basis für den dritten Sieg im dritten Spiel. Der Mann mit der Rückennummer 34 war „nur“ das personifizierte Symbol für alle Veilchen-Gefühle beim stimmungsvollen Derby-Sieg mit garantiertem Schauer auf dem Rücken.