Viertes Spiel, vierter Sieg!
Bär(en)stark: Auswärtssieg in Aachen nach zwei Toren von Marel Bär
Der FC Erzgebirge Aue bleibt auch im vierten Saisonspiel der 3. Liga 2024/25 in der Erfolgsspur und hat als einziges Team weiterhin eine blütenweiße Weste. Der 2:1-Sieg bei Aufsteiger Alemannia Aachen war allerdings der erste glückliche der noch jungen Spielzeit, Marcel Bär drehte mit zwei Treffern einen frühen Rückstand. Die Veilchen bewiesen vor mehr als 23.000 Zuschauern am Tivoli Moral, trotzten auch mehreren Ausfällen.
Den ersten Rückschlag musste der FCE bereits vor Anpfiff verkraften. Mit Marvin Stefaniak trat der bisher beste Scorer der Mannschaft wegen Knieproblemen die Reise in den Westen der Republik gar nicht erst an. Für ihn rückte Sean Seitz in die Startelf, ansonsten blieb die bewährte Formation der ersten drei Spieltage beisammen. Rückschlag Nummer zwei folgte nach 37 Sekunden Spielzeit. Nach einem langen Einwurf der Hausherren landete der abgewehrte Kopfball am kurzen Pfosten auf dem Fuß von El-Faouzi, dessen verdeckter Schuss aus 13 Metern durch eine Spielertraube hindurch war für Keeper Martin Männel weder zu sehen noch zu halten. Nach nicht mal einer Minute stand es 1:0, der Tivoli tobte.
Der Tabellenführer aus Aue brauchte einige Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Mit zunehmender Spielzeit erarbeitete sich der FCE dann ein optisches Übergewicht, zog sein gewohntes Positionsspiel auf und wirkte kombinationssicher. Aachen baute zwar mit einer Dreierkette auf, die bei Ballbesitz der Gäste jedoch zur Fünferkette wurde und wenig Räume bot. Mirnes Pepic und Co. fanden gegen gut organisierten Kontrahenten kaum Lücken und blieben somit in Halbzeit eins trotz eines Geduldspiels ohne nennenswerte Torchance. Alemannia dagegen stand mit schnörkellosem Spiel nach vorn bei Ballverlusten des FCE gefährlich. In der 33. Minute strich aus Schuss aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei, kurz vor dem Seitenwechsel wischte Martin Männel einen Flatterball aus der Distanz über die Latte (45.).
Rückschlag Nummer drei folgte in der Kabine. Nach einem Schlag aufs Knie musste der Kapitän raus, für ihn rückte Tim Kips zwischen die Pfosten und mit Pascal Fallmann und Omar Sijaric kamen auch zwei frische Feldspieler bei hochsommerlichen Temperaturen. Die zweiten 45 Minuten entwickelten sich zu einem offenen Schlagabtausch mit offenem Visier. Die erste Möglichkeit zum 1:1 hatte Omar Sijaric per Kopf nach Ablage von Erik Majetschak, traf in Bedrängnis aber nur den Außenpfosten aus Nahdistanz (53.). Nur fünf Minuten stand war die Begegnung dann wieder völlig offen. Boris Tashchy holte mit energischem Nachsetzen einen Eckball heraus, die Eingabe von Kilian Jakob mit anschließendem Kopfball wollte der Aachen-Keeper unter sich begraben und Torjäger Marcel Bär spekulierte goldrichtig. Denn den Abpraller versenkte der Routinier gedankenschnell zum Ausgleich im Netz (58.).
Die Partie wogte nun hin und her. Erik Majetschak musste nach einem Kopfballduell mit Schwindelgefühlen vom Feld – der vierte Rückschlag für Lila-Weiß. Plötzlich wurde Alemannia wieder aktiver und der FCE musste eine Druckphase überstehen. Anthony Barylla blockte einen Abschluss ebenso entschlossen (61.) wie sein Nebenmann Tim Hoffmann (63.), auch Pascal Fallmann rettete per Tackling nach heiklem Ballverlust (71.) und Tim Kips strahlte im Kasten erstaunliche Ruhe aus. Mit dem besten Angriff des gesamten Spiels eingeleitet von Tim Hoffmann und Pascal Fallmann ging Aue dann nach 83 Minuten in Führung. Boris Tashchy ließ das Anspiel an den Strafraum direkt in den Lauf von Marcel Bär klatschen, der damit freie Bahn hatte und eiskalt zum 1:2 vollstreckte.
In der Schlussphase verteidigte der FCE leidenschaftlich den knappen Vorsprung, Tim Kips entschärfte die letzte Chance der Hausherren nach Freistoß aus 17 Metern und hielt somit den Sieg fest. Der FC Erzgebirge Aue war nach drei verdienten Siegen in Aachen das glücklichere und vor allem effizientere Team, bewies Comeback-Qualitäten und Kämpfer-Fähigkeiten. Mit der maximal möglichen Punktzahl und dem besten Saisonstart aller Zeiten in Liga 3 geht das Team von Trainer Pavel Dotchev nun in die Länderspielpause – als Spitzenreiter!
FCE: Männel (46. Kips) – Burghardt (46. Fallmann), Barylla, Hoffmann, Jakob, Pepic, Majetschak (65. Loune), Seitz (46. Sijaric), Clausen (80. Rosenlöcher), Tashchy, Bär.