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Vor 20 Jahren: Die Arminia zu Gast in Aue

Traditionsduell im Lößnitztal - am Sonntag empfängt der FC Erzgebirge Aue den ehemaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld zum Spitzenspiel der 3.Liga. Es ist bereits das 17. Duell der beiden Vereine und das erste Gastspiel der Ostwestfalen liegt bereits 20 Jahr zurück. Ein kleiner Rückblick in die erste Zweitligasaison des FCE.

Der Bundesligaabsteiger zu Gast im gallischen Dorf

Wenn am kommenden Sonntag im Erzgebirgsstadion der Spitzenreiter der 3. Liga und der Tabellenfünfte aufeinandertreffen, begegnen sich mit dem FC Erzgebirge Aue und Arminia Bielefeld zwei Teams auf Augenhöhe. Als dieses Duell vor 20 Jahren im Lößnitztal zum ersten Mal ausgetragen wurde, waren die Kräfteverhältnisse ganz anders. Der Absteiger aus der Bundesliga mit Größen wie Rüdiger Kauf, Detlev Dammeier, Fatmir Vata oder dem jungen Patrick Owomoyela reisten zum Aufsteiger und Underdog aus dem Erzgebirge. Es war die erste Zweitligasaison der Veilchen und ihrem Trainer Gerd Schädlich. So unterschiedlich die Voraussetzungen und Ziele waren, die Saison lief für beide Mannschaften beinahe gleich. Bielefeld verlor über die kalte Jahreszeit die Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen; Erfolgstrainer Benno Möhlmann musste gehen und Uwe Rapolder übernahm das Kommando auf der Alm. Mit dem Trainerwechsel wendete sich das Blatt für die Arminia. Rapolder holte sechs Siege in Folge und als Tabellenzweiter reiste die Mannschaft ins Lößnitztal.

 

Auch in Aue war man bis in den Frühling 2004 deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Die Lila-Weißen standen tief im Abstiegskampf und erst im März kam die Wende. Mit Winterneuzugang Andrzej Juskowiak im Sturmzentrum drehten die Veilchen mächtig auf und vor dem Duell gegen die Arminia gewann Aue sechs aus sieben Spielen. Die Elf von Trainer Gerd Schädlich leistete den Bielefeldern dabei sogar regelrechte Schützenhilfe und schlug die Aufstiegsaspiranten aus Oberhausen und Cottbus. Das Duell Aue gegen Arminia war schon damals ein Spitzenspiel und natürlich restlos ausverkauft.

Boakye bringt Favoriten in Führung

Die Ausgangslage vor dem 30. Spieltag der Saison 2003/2004 war klar. Mit einem Auswärtssieg im Erzgebirge hätte die Arminia die Tabellenführung einnehmen können, während man im Lößnitztal mit einem Dreier sogar noch leise von der Bundesliga hätte träumen dürfen. Gewinnen war folgerichtig für beide Mannschaften ausdrücklich erlaubt, aber in der ersten Hälfte spielten nur die Ostwestfalen auf Sieg. Souverän und abgeklärt ließen die Arminen den Ball durch die eigenen Reihen laufen und im eigenen Stadion kamen die Veilchen überhaupt nicht zur Entfaltung. In den ersten 45 Minuten tauchten die Auer nur ein einziges Mal gefährlich vor dem Tor von Keeper Mathias Hain auf. Matthias Heidrich hatte sich mit einer Energieleistung in Schussposition gebracht, konnte die Kugel aber nicht im Tor versenken.

Besser machten es die Gäste aus Ostwestfalen, die kurz nach der Auer Torchance in Führung gingen. Keeper Mathias Hain schlug den Ball weit in die Auer Hälfte, wo Kay-Uwe Jendrossek patzte und Torjäger Isaac Boakye unfreiwillig auf die Reise schickte. Der Stürmer war mit jeder Menge Selbstvertrauen ins Lößnitztal gekommen und hatte in den vergangenen drei Spielen vier Tore gemacht. Mühelos umkurvte Boakye den heraus eilenden Jörg Hahnel und traf zum 1:0 für die Arminia. Die Veilchen Rückstand und dennoch im Glück. Bielefeld vergab weitere Hochkaräter und die Hausherren hätten das Spiel beinahe schon im ersten Durchgang abgegeben.

Auer Aufbäumen wird belohnt

Mit dem Seitenwechsel reagierte Trainer Gerd Schädlich und brachte mit Gregor Berger und Rüdiger Rehm neues Personal auf den Platz. Das belebte die Auer Offensive und Noveski hatte kurz nach dem Wiederanpfiff die Möglichkeit auf den Ausgleich. Dieser wollte aber nicht fallen und so kam mit dem dritten Wechsel aufseiten der Veilchen der nächste Offensivspieler auf das Feld. In der 66. Minute rückte Khvicha Shubitidze für Ronny Jank nach und dieser Joker sollte stechen. Bielefeld ließ durch Newton Katanha eine weitere Großchance liegen und in der 88. Minute rettete Hahnel mit einem glänzenden Reflex gegen Boakye. Aue kämpfte und hielt die Partie bis in die Schlussphase offen. In der letzten Minute der Nachspielzeit bekamen die Hausherren eine letzte Ecke zugesprochen. Skerdilaid Curri trat an und in der Mitte verlängerte Dino Toppmöller auf den Joker Shubitidze. Ansatzlos knallte der Georgier den Ball unter die Latte und markierte den Ausgleich, der im Lößnitztal wie ein Sieg gefeiert wurde. 

Die faire Punkteteilung im Lößnitztal vor über 16.000 Zuschauern und trotzdem konnten beide Mannschaften nach der Saison jubeln. Bielefeld kehrte souverän als Zweiter in die Bundesliga zurück und die Veilchen meisterten ihre Feuertaufe in der 2. Bundesliga und beendeten die Saison als Achter. 20 Jahre später treffen sich beide Vereine in der 3. Liga wieder und nach einem erfolgreichen Saisonstart beider Mannschaft entscheidet sich am kommenden Sonntag, welche der beiden Traditionsvereine nach der Länderspielpause nachlegen kann. Auf die Waldtribüne muss indes niemand mehr. Karten erhalten alle Veilchenfans wie gewohnt im FanShop am Erzgebirgsstadion und im OnlineShop des FCE.


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