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0:0 - Remis im Duell der Lila-Weißen

Jahresauftakt im Lößnitztal - zum Heimspiel in 2025 empfingen die Veilchen den VfL Osnabrück. Das 24. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine, die sich die beste Farbkombination im Fußball teilen. In einem engen und über weite Strecken ausgeglichenen Match erspielten sich die Auer die besten Torchancen. Einen Sieger gab es am Ende aber nicht. Unser Spielbericht.

Tashchy und Sijaric verpassen die Führung

Kein leichter Start für Jens Härtel im Erzgebirge. Grippewelle, Verletzungssorgen und zwei Sperren - die Ausfallliste bei den Veilchen war lang wie nie und schon für die Aufstellung musste der neue Cheftrainer der Veilchen alle Register ziehen. Die Innenverteidigung bildeten Niko Vukancic und Erik Majetschak, Anthony Barylla rückte auf die Position des rechten Verteidigers, das zentrale Mittelfeld bildeten Mika Clausen und Jonah Fabisch und im Sturm gingen Ricky Bornschein und Marcel Bär als Doppelspitze an den Start. Die freien Plätze im Kader wurden von gleich vier Nachwuchsspielern aufgefüllt und dann wartete mit dem VfL Osnabrück auch keine leichte Aufgabe auf die Veilchen. Der Absteiger aus der 2. Bundesliga hatte sich nach einer schwachen Hinserie im Winter neu formiert und war mit einem Achtungserfolg an der Bremer Brücke erfolgreich ins neue Jahr gestartet.

Mit neuer Elf und neuer Formation gingen die Auer ins Spiel und in der Anfangsphase lief bei beiden Mannschaften in Lila und Weiß wenig zusammen. Mehr als eine Viertelstunde dauerte es zur ersten gefährlichen Strafraumszene. Diese hatten die Hausherren. Nach einer Ecke von Mika Clausen stieg Boris Tashchy in der Mitte am höchsten und der Kopfball rauschte nur Zentimeter über die Querlatte. Ein erster Warnschuss von den Veilchen, die sich nicht versteckten und mutig und engagiert den Weg in Richtung Tor suchten. Osnabrück lauerte hingegen auf Konter und die Gäste suchten immer wieder die Lücken zwischen den Auer Ketten. Noch bekamen die Keeper auf beiden Seiten wenig zu tun. Zu ungenau agierten beide Teams im gegnerischen Strafraum. Aufseiten der Gäste kam lediglich Niklas Kölle zu einer gefährlichen Kopfballchance, aber auch hier flog das Leder über den Querbalken und kam nicht auf das Tor.

Ein fußballerischer Leckerbissen war die erste Halbzeit nicht. In der neuen Formation der Veilchen griffen lange nicht alle Zahnräder und Automatismen ineinander. Im Angriffsspiel rotierten Boris Tashchy, Ricky Bornschein um Marcel Bär in der Spitze und nach gut 35 Minuten hatte Tashchy die nächste Auer Chance auf dem Fuß. Nach einem langen Schlag von Niko Vukancic legte die Nummer 14 im Strafraum den Ball an Keeper Jonsson vorbei, für den Abschluss war der Winkel aber zu spitz und Osnabrück konnte die Situation entschärfen. Nur drei Minuten später hätte die Auer Führung dann erneut fallen können. Nach einer Flanke von links verlängerte Mika Clausen den Ball clever und Omar Sijaric kam frei vor dem Kasten zum Kopfball. Wieder fehlte die Präzision und der Abschluss rauschte über den Kasten. Mit etwas Glück hätte vor der Pause der erste Treffer fallen können.

Es zittert nur der Pfosten

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatten wieder die Auer. Jonah Fabisch zirkelte einen Freistoß aus zentraler Position auf das Tor und Jonsson konnte den Ball nicht festhalten. Omar Sijaric schaltete schnell, konnte den Ball aber nicht am Torwart vorbeibringen. Weiterhin 0:0, aber in der Folge übernahm erstmals der VfL Osnabrück das Spielgeschehen und drängte auf die Führung und provozierte Fehler im Auer Spielaufbau. Wirklich gefährlich wurden die Gäste aber nicht. Ein halbes Dutzend Ecken bekamen die Veilchen verteidigt und den gefährlichsten Torschuss von Lars Kehl kratzte Martin Männel aus dem Eck. Bei den wenigen Chancen der Auer wurde es dafür deutlich brenzliger. Erst setzte sich Omar Sijaric im Strafraum gut gegen zwei Osnabrücker durch und scheiterte nur am Abschluss und in der 70. Minute ging ein Raunen durch das Erzgebirgsstadion. Linus Rosenlöcher hatte eine Ecke von links weit in den Strafraum geschlagen und Erik Majetschak legte stark auf Marcel Bär ab, der sich drehte, abzog und nur am Pfosten scheiterte.

Auf der Statistik-Tafel war es ein ausgeglichenes Spiel, aber Aue hatte die deutlich besseren Chancen. Trotz der angespannten Personalsituation und der neuen taktischen Formation warfen die Veilchen alles rein und lieferten unter diesen Umständen ein gutes Heimspiel. Vor allem Mika Clausen stach im Zentrum heraus und belebte mit seinen kreativen Einlagen immer wieder das Angriffsspiel. Auch im Gegenpressing schonte sich der Achter der Veilchen nicht, nur die Belohnung gab es für die Auer an diesem Tag nicht. Die letzte Chance in der Schlussphase hatte der VfL. Nach einem Klärungsversuch vom eingewechselten Pascal Fallmann musste sich Martin Männel ein letztes Mal strecken und das Eigentor verhindern. Der Kapitän und Keeper der Veilchen war aber rechtzeitig zur Stelle. So blieb es beim 0:0 und das Duell der Lila-Weißen endete mit einem Remis.

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Rosenlöcher, Barylla, Vukancic - Clausen (86. Stefaniak), Majetschak, Tashchy (71. Pepic), Fabisch, Sijaric (79. Fallmann) - Bär, Bornschein

 

VfL Osnabrück:

Jonsson - Müller, Wiemann, Karademir (75. Gyamfi) - Niehoff, Gnaase, Kayo (68. Henning), Tesche (46. Amoako), Kölle - Kehl (68. Simakala), Müller (89. Goguadze)

 

Zuschauer:

8.000

 

 

Der erste Punkt im neuen Jahr und unter Jens Härtel. In einer Woche geht es dann nicht nur um Punkte, sondern auch um Prestige. Die Veilchen gastieren beim Erzrivalen in der Landeshauptstadt und werden von 3.000 Fans begleitet und unterstützt. Im Hinspiel legten die Auer vor und siegten dank der Tore von Mirnes Pepic und Marvin Stefaniak mit 2:0.

 

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Alexander Gerber, Gabor Krieg - PicturePoint

Text: Max Richter