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1:0 - Veilchen brechen den Bann

Jetzt erst recht - im sechsten Anlauf wollten die Veilchen den ersten Sieg im neuen Kalenderjahr einfahren. Gegen die Spielvereinigung Unterhaching sollte sich der Knoten lösen. Dabei gerieten die Veilchen beinahe früh in Rückstand, konnten aber vor der Pause die Führung erzielen und diese über die Zeit bringen. Unser Spielbericht.

Stefaniak bricht den Bann

Die ersten warmen Temperaturen im Lößnitztal, nur die dazu passenden Frühlingsgefühle suchte man im Erzgebirge am 25. Spieltag vergebens. Seit der Winterpause warteten die Veilchen auf einen Sieg in der Liga und nach fünf Anläufen sollte gegen die Spielvereinigung aus Unterhaching der Knoten endlich gelöst werden. Wären da nicht die Personalsorgen, denn erneut musste Cheftrainer Jens Härtel auf eine wichtige Stütze verzichten. Niko Vukancic fiel nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Bielefeld aus. Für ihn rückte Tim Hoffmann in die Startelf und auch Mika Clausen bekam das Vertrauen. Vor allem ihr Pech mussten die Veilchen schleunigst loswerden. Allein Top-Torjäger Marcel verzweifelte in den vergangenen Wochen vor dem gegnerischen Tor. Viermal krachte der Ball nur ans Aluminium, anstatt im Netz zu landen.

So ging es bei echtem Frühlingswetter in die Partie und die Veilchen merkten früh, dass der Tabellenletzte aus der Münchner Vorstadt nicht ins Erzgebirge gereist war, um die Punkte zu verschenken. Die Spielvereinigung machte von Beginn an Druck und die Elf von Heiko Herrlich zeigte, dass sie nach dem Sieg gegen Saarbrücken ordentlich Selbstvertrauen getankt hatte. Keine zehn Minuten waren gespielt, da hätten die Veilchen schon ins Hintertreffen geraten können. Mit einer doch sehr einfachen Kombination hebelte Unterhaching die Auer Viererkette aus und Fabio Torsiello machte sich auf den Weg und war frei durch. Mit zwei Toren in den letzten zwei Spielen war der Neuzugang der Roten in Topform, doch seinen dritten Treffer sollte er in dieser Szene nicht machen. Martin Männel mit der Routine aus über 550 Spielen für die Veilchen bot dem Torjäger keine Ecke an und als Torsiello schoss, fuhr der Kapitän das rechte Bein aus und parierte weltklasse. Die Chance für die Hachinger war der Weckruf, den die Veilchen dringend gebraucht hatten. Direkt im Anschluss konterten die Lila-Weißen und Linus Rosenlöcher ging die Linie auf der linken Seite entlang. Seine Flanke in die Mitte war perfekt und Marcel Bär brachte den Ball per Kopf auf das Tor. Auch die Veilchen hätten mit ihrer ersten Chance treffen können, aber Abwehrspieler Knipping war gedankenschnell und entschärfte den Ball auf der Linie.

Glück in der eigenen Hälfte, Pech in der des Gegners. Dieses Bild sollte sich wie ein roter Faden durch die erste Hälfte ziehen. Unterhaching konzentrierte sich nach den frechen Anfangsminuten auf das Setzen von Nadelstichen, während die Veilchen versuchten, das Spiel an sich zu reißen und die Führung zu erzwingen. Leicht machten es die Gäste den Auern dabei nicht. Spätestens im Strafraum zog Haching die Deckung zu und so kamen Boris Tashchy und Marcel Bär nur selten in Tornähe an den Ball. Dafür machten die Veilchen über die Flügel Druck und insbesondere Mika Clausen und Marvin Stefaniak kurbelten unermüdlich das Auer Spiel an. Ein Schussversuch von der Nummer 34 und ein Kopfball von Tashchy blieben aber lange Zeit die einzigen nennenswerten Chancen. Erst nach einer halben Stunde schalteten die Veilchen einen weiteren Gang nach oben und diesmal gelang es der Spielvereinigung nicht, das Tempo aufzunehmen. Wie beim Handball spielte die Mannschaft um den Strafraum und den Gegner und suchte die Lücke. In kürzester Zeit kamen erst Marcel Bär und dann Marvin Stefaniak zu Torchancen. Aber Keeper Eisele warf sich in jeden Ball und hielt Unterhaching weiter im Spiel. Lange sah es so, als könnten die Veilchen ihr Pech einfach nicht bezwingen. Dann kam die 38. Minute. Mirnes Pepic leitete den Angriff ein und setzte zum Lauf auf dem rechten Flügel an. Hier wurde er wieder bedient und brachte den Ball flach in den Strafraum. Diesmal kam Haching nicht mehr hinterher, im Zentrum rauschte Marvin Stefaniak heran und schob den Ball an Eisele vorbei ins Tor. 1:0 für den FC Erzgebirge Aue, die verdiente Führung für die Veilchen.

Aue zittert sich zum ersten Sieg unter Härtel

Mit dem Tor im Rücken waren die Lila-Weißen in die Pause gegangen und die Spieldynamik sollte sich nach dem Seitenwechsel kaum ändern. Aue bestimmte das Spiel, lief an und suchte den Weg durch die Abwehrreihen der Spielvereinigung Unterhaching. Wie in der ersten Hälfte machten die Gäste den eigenen Strafraum dicht und hofften, eine Unaufmerksamkeit der Veilchen zu nutzen und auszukontern. Wirklichen Erfolg hatten beide Mannschaften damit nicht. Zu selten gelang es Aue, die Deckung der Spielvereinigung auseinanderzuziehen und wie beim Tor mit einer perfekten Kombination den Treffer zu erzwingen. So blieb es beim knappen 1:0-Vorsprung und Haching gab sich nicht auf, die Moral bei der Mannschaft von Heiko Herrlich stimmt und spätestens ab der 70. Minute wurden die Angriffsbemühungen der Gäste größer. Veilchen-Cheftrainer Jens Härtel reagierte und brachte mit Steffen Nkansah einen groß gewachsenen Innenverteidiger.

Viel konnte man der Auer Mannschaft nicht vorwerfen. Sie verteidigte in den Schlussminuten eisern den eigenen Kasten, warfen sich in jeden Ball und Unterhaching kam trotz großer Bemühungen nicht mehr gefährlich vor Martin Männel. Einziger Makel blieb die Auer Chancenverwertung. Marcel Bär verbuchte einen Distanzschuss und die Einwechselspieler Jonah Fabisch und Kilian Jakob sorgten für etwas Gefahr. Ein 2:0, welches den so wichtigen ersten Dreier frühzeitig besiegelt hätte, fiel aber nicht. So mussten die über 7.000 Fans bis in die Schlussminuten zittern und hier wurde es noch einmal eng. Haching kombinierte sich noch einmal in den Strafraum. Kügel schlenzte den Ball sogar ins Tor, nur die Fahne des Assistenten ging hoch. Abseits und Glück für die Veilchen, die danach endlich jubeln konnten und den Knoten lösen konnten.

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (84. Burghardt), Barylla, Hoffmann (68. Nkansah), Rosenlöcher - Loune, Pepic, Clausen (77. Fabisch), Stefaniak - Tashchy (68. Jakob), Bär

SpVgg Unterhaching:

Eisele - Schwabl, Stiefler, Knipping, Hennig (87. Hennig) - Waidner, Obermeier, Skarlatidis (68. Geis), Popp (46. Jastremski) - Torsiello, Ihorst (77. Kügel)

 

Tore:

1:0 Stefaniak (38.)

 

Zuschauer:

7.141

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Foto: Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter