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1:2 - Knappe Derby-Niederlage

Sachsenderby in der Landeshauptstadt - der FC Erzgebirge Aue gastierte am 22. Spieltag bei der SG Dynamo Dresden. In einem rassigen und hart umkämpften Duell der Erzrivalen erwischten die Hausherren den besseren Start und Aue kämpfte sich zurück. Die Veilchen zeigten Einsatz und Leidenschaft, nur die Belohnung fehlte am Ende. Unser Spielbericht.

Dresdner Blitzstart bringt Aue früh in Rückstand

Heißer Start in den kalten Februar. Gleich im dritten Spiel unter seiner Leitung ging es für Veilchen-Trainer Jens Härtel mit den Lila-Weißen zum Erzrivalen nach Dresden. Keine leichte Aufgabe, mit der weiterhin angespannten Personalsituation im Erzgebirge. Zwar kehrten einige Spieler nach der Krankheitswelle zurück, aber mit Mika Clausen fiel erneut eine wichtige Stütze weg. Für Ali Loune, Kilian Jakob und Marvin Stefaniak reichte es nicht für die Startelf. Besser sah es bei Pascal Fallmann und Mirnes Pepic aus, die wieder von Beginn an auflaufen konnten. Vor vollen Rängen und frostigen Temperaturen ging es in das Spiel und startete für die Veilchen denkbar schlecht.

Schon in der 2. Spielminute bestraften die Hausherren einen Auer Abwehrfehler. Mit einem Heber in den Strafraum konnte Kother die Auer Abwehrreihe aushebeln. Ex-Auer Christoph Daferner legte sich den Ball an Gegenspieler Vukancic vorbei und netzte abgeklärt ein. 1:0 - für Dynamo und der Blitzstart für Dresden. Der defensive Plan der Veilchen mit einer Fünferkette war nicht aufgegangen und die Veilchen lagen im Derby früh zurück. Die Schwarz-Gelben blieben auf dem Gaspedal und setzten direkt nach. Vier Eckstöße erspielten sich die Hausherren in den ersten Minuten, mit vereinten Kräften hielten die Erzgebirger den Strafraum dicht und verhinderten den frühen Doppelschlag. Erst nach der Anfangsphase spielten sich die Veilchen etwas frei und kamen zu eigenen Chancen. Die erste Ecke von links köpfte Boris Tashchy gefährlich in die Mitte und Dresden klärte im Fünfmeterraum. Den nächsten Eckstoß von rechts brachte Marcel Bär per Kopf auf den Kasten und prüfte Tim Schreiber im SGD-Tor.

Mit weitem Ball zum Ausgleich

Aue bekam die Lage mehr und mehr in den Griff und stach dann genauso kalt und blitzschnell zu wie die Hausherren. Omar Sijaric setzte zum Sprint an und wurde von Erik Majetschak mit einem weiten Ball aus der Abwehr perfekt bedient. Frei vor dem Tor blieb der Flügelstürmer der Veilchen nervenstark und hob den Ball über den herauseilenden Schreiber ins Dresdner Tor. 1:1 - Aue hatte die Antwort gefunden und erzielte den mental wichtigen Ausgleich. Für Omar Sijaric war es das fünfte Saisontor und der erste Derby-Treffer im lila-weißen Trikot.

Elfmeterkiller Martin Männel

Nach diesem turbulenten Start gönnte sich das Derby eine erste Leerlaufphase, zumindest im Hinblick auf die Torraumszenen. Chancen sahen die Fans auf den Rängen weniger, dafür schenkten sich die Spieler in den Zweikämpfen nichts und Schiedsrichter Eckermann war gut beschäftigt und verteilte allein im ersten Durchgang vier Verwarnungen. Auch beim einzigen Highlight vor der Pause stand der Unparteiische im Mittelpunkt. Nach einer flachen Hereingabe von links sprang Niko Vukancic der Ball im Zweikampf um den Ball an die Hand. Unglücklich, aber Eckermann zeigte ohne zu zögern auf die Strafraummitte und entschied auf Elfmeter. Vorteil Dynamo und Christoph Daferner schnappte sich den Ball, um seinen zweiten Treffer zu machen. Nur Martin Männel stand dem noch im Weg und der Kapitän der Auer gewann das Nervenspiel. Daferner schoss nach links und Männel war zur Stelle. Mit einer Faustabwehr parierte er den Schuss und auch im Nachsetzen kam Dresden nicht an Männel vorbei. Das Tor blieb dicht und die Veilchen kamen vor der Pause nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor.

Aue trifft die Latte - Dresden trifft das Tor

Mit deutlich mehr Schwung kamen beide Mannschaften aus der Pause. Dynamo legte vor und drängt direkt nach dem Seitenwechsel auf die Führung. Vor allem Jakob Lemmer und Dominik Kother sorgten auf den Außen für Gefahr. Zweimal war Martin Männel gefordert, zweimal konnte der Schlussmann sicher zugreifen. Aue überstand die Drangphase und wurde im Anschluss selbst gefährlich. In der 60. Minute verlängerte Boris Tashchy einen Einwurf von der linken Seite per Kopf und im Zentrum lauerte Marcel Bär. Der Stürmer der Veilchen behauptete sich und schickte den Ball auf das Tor. Der Ball klatschte auf die Querlatte und nur wenige Augenblicke später hatte Aue die nächste Chance. Nach einer Ecke von links und einem Auer Kopfball war Tim Schreiber nur wenige Zentimeter vor Majetschak am Ball. Die Veilchen waren nah dran am zweiten Treffer, doch genau in die Auer Drangphase hinein, setzte Dynamo einen perfekten Konter. Über rechts stürmten die Dresdner in den Strafraum und über Menzel und Lemmer kam der Ball zu Kother. Der Winter-Neuzugang der SGD zog flach ab und traf ins kurze Eck. 2:1 - für Dresden, Dynamo war wieder in Führung gegangen.

Eine halbe Stunde blieb den Veilchen aber noch und die Mannschaft von Jens Härtel steckte nicht auf. Mit aller Kraft wehrte sich Aue gegen die Derbyniederlage und kam zu Chancen. Omar Sijaric setzte sich auf dem Flügel stark durch, schlug einen Haken und zog aus gut 20 Metern ab. Wieder war Schreiber zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte. Dresden bekam immer größere Räume, aber die Entscheidung erzwangen die Hausherren nicht. Mit vollem Einsatz hielten Niko Vukancic und Erik Majetschak den Rückraum sicher und bis in die Schlussphase liefen die Auer an. Zweimal zog Jonah Fabisch aus der Distanz ab, traf aber nicht. Bis zum Schlusspfiff kämpften die Auer, nur die Belohnung blieb am Ende aus. Dresden verteidigte die Führung über die Zeit und entschied das Derby zu Hause für sich.

Der Spielberichtsbogen

SG Dynamo Dresden:

Schreiber - Kammerknecht (73. Sterner), Kubatta, Hoti (59. Boeder), Heise - Hauptmann, Casar, Menzel (87. Bünning) - Lemmer, Daferner (73. Kutschke), Kother (73. Bauer)

 

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (67. Stefaniak), Barylla, Vukancic, Rosenlöcher - Majetschka - Tashchy (77. Bornschein), Pepic (77. Loune), Fabisch, Sijaric (77. Schmid) - Bär

 

Tore:

1:0 Daferner (2.)
1:1 Sijaric (13.)
2:1 Kother (64.)

 

Zuschauer:

31.858

 

 

In der nächsten Woche geht es für die Veilchen weiter in der 3. Liga. Dann empfangen die Lila-Weißen die Schwarz-Gelben aus der Kaiserstadt Aachen. Tickets für das Heimspiel gegen die Alemannia gibt es wie gewohnt im FanShop am Erzgebirgsstadion und im OnlineShop des FCE.

 

Glück Auf!

 

TICKETS

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Dennis Hambeck, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter