2:0 - Veilchen legen in Wehen nach
Märzbeginn am Rhein - die Veilchen gastierten zum 26. Spieltag beim SV Wehen Wiesbaden. Gegen die Rheinhessen entschieden die Erzgebirger die entscheidenden Szenen für sich und entführten dank einer abgeklärten Mannschaftsleistung drei Punkte. Unser Spielbericht.
Unüberwindbarer Männel
Mit dem Heimsieg über die Spielvereinigung Unterhaching waren die Veilchen endlich im neuen Jahr angekommen und hatten im Erzgebirge den ersten Sieg seit der Winterpause und unter Jens Härtel eingefahren. Am Taunus sollte direkt nachgelegt werden. Im Hinspiel hatten die Auer den Absteiger aus der 2. Bundesliga mit 2:1 schlagen können und auch vor zwei Jahren beim letzten Gastauftritt in Wiesbaden waren die Lila-Weißen mit diesem Ergebnis erfolgreich. Nur die personelle Situation gestaltete sich für Veilchen-Trainer schwierig. Vor der Partie fiel Mirnes Pepic für einen Einsatz in der Startelf aus und auch Niko Vukancic, Erik Majetschak und Ricky Bornschein wurden nicht rechtzeitig fit. Mit Jonah Fabisch, Steffen Nkansah und Kilian Jakob standen drei neue Kräfte in der Anfangsformation und auch taktisch hatten sich die Veilchen dem Gegner aus Hessen angepasst.
So startete die Härtel-Elf in einer Fünferkette und spiegelte damit die Taktik der Wehener. Aue begann konzentriert und suchte einen Weg durch die Deckung der Hessen. Diese stand jedoch unbeeindruckt und ließ wenig in den ersten Minuten zu. Zwei Distanzschüsse von Ali Loune blieben lange Zeit die einzigen nennenswerten Szenen. Richtig gefährlich wurde es dann nach 18 Minuten. Eine Freistoßflanke von links verpasste Steffen Nkansah nur knapp und im Zentrum kam Marcel Bär zum Kopfball. Der Ball rauschte über die Querlatte und verpasste sein Ziel, doch einen Treffer hätte das Schiedsrichtergespann aufgrund einer Abseitsstellung ohnehin nicht anerkannt. So blieb es beim 0:0 und bis weit in die erste Hälfte schien dieses Ergebnis nicht zu fallen. Aue und Wehen neutralisierten sich im Mittelfeld und beide Mannschaften vergaben durch Ungenauigkeiten im Angriffsspiel ihre besten Chancen.
Lange Zeit hielt die Auer Fünferkette die Wehener vom eigenen Strafraum fern, dann luden sie die Veilchen unfreiwillig ein. Steffen Nkansah misslang ein Rückspiel und Fatih Kaya, der Top-Torjäger der Hausherren machte sich auf den Weg zum Tor. Nur Martin Männel stand dem Stürmer noch im Weg und der Kapitän der Veilchen eilte heraus. Männel ging volles Risiko und blieb der Sieger. Mit zwei Paraden verhinderte er den Treffer der Hessen und bügelte den Fehler seines Vordermanns aus. Glück für die Veilchen, die in der Folge wieder aktiver wurden und diesmal endlich einen Weg zum Tor fanden. In der 43. Minute legte Marvin Stefaniak auf Marcel Bär und dieser lupfte den Ball über die Abwehrkette des SVWW und in den Lauf von Mika Clausen. Der Flügelstürmer zeigte keine Nerven, holte den Ball aus der Luft und versenkte ihm im langen Eck. 1:0 für den FC Erzgebirge Aue und vor der Pause hätten die Veilchen sogar noch nachlegen können. Wieder hatte Marvin Stefaniak die Übersicht und bediente Clausen. Wieder visierte der Angreifer das lange Eck an, aber der Ball rauschte am Pfosten vorbei.
Bär verpasst und Stefaniak erhöht
Mit der Führung im Rücken ging es in den zweiten Durchgang und der SVWW drehte nun auf und drängt auf den Ausgleich. Im privaten Duell mit Martin Männel versuchte es Kaya erneut. Wieder blieb der Auer Schlussmann Sieger und kratzte den scharfen Schuss aus gut zehn Metern aus dem Eck. Aber die Hausherren waren in Fahrt und forderte Aue deutlich härter. Den Veilchen blieb nur das Konterspiel und in den größer werdenden Räumen fand die Elf von Jens Härtel auch ihre Lücken. In der 56. Minute kombinierten sich die Lila-Weißen blitzsauber in den gegnerischen Strafraum. Pascal Fallmann flankte in den Strafraum auf Marcel Bär. In leichter Rücklage kam der Stürmer zum Kopfball, schaffte es aber nicht, den Ball auf den Kasten zu bekommen. Ein Tor lag in der Luft, die Frage war nur, auf welcher Seite des Feldes es fallen würde. Wehen blieb weiter fahrlässig und nutzte selbst Auer Fehler nicht. So waren es die Veilchen, die die Nachlässigkeiten der Hausherren bestraften. In der 62. Minute verspielte Moritz Flotho den Ball und Aue fuhr den Konter. Diesmal war es Clausen, der den Ball vorantrieb und den Schnittstellenpass spielte. Marcel Bär und Marvin Stefaniak waren beide eingelaufen und bereit, einzuschieben. Bär zog zurück und überließ Stefaniak den Torschuss. Abgeklärt legte die 34 den Ball an Torhüter Stritzel vorbei und erhöhte auf 2:0.
Der Treffer der Veilchen kam zur richtigen Zeit. Mitten in die Angriffsbemühungen der Hessen hatte Aue erhöht und nach dem zweiten Tor kamen die Hausherren nicht mehr gefährlich vor das Tor von Martin Männel. Der Sieg der Lila-Weißen hätte dabei sogar noch höher ausfallen können. Zwei Konterchancen von Linus Rosenlöcher und Marvin Stefaniak verpufften und so blieb es an diesem Nachmittag in der Brita-Arena beim verdienten 2:0 für den FC Erzgebirge Aue. Nach dem ersten Erfolg im Erzgebirge legen die Veilchen in der Fremde nach und entführen am Taunus drei wichtige Punkte.
Die Stimme zum Spiel
Wir sind froh im neuen Jahr den ersten Auswärtssieg geholt zu haben. Die ersten 20 Minuten waren wir noch etwas verunsichert von uns. Dann war es die individuelle Qualität von Cello und Mika macht den gut rein. In der 2. Halbzeit haben wir dann bis auf zwei Kopfbälle kaum etwas zugelassen. Aber alles in allem war es ein verdienter Sieg und jetzt können wir feiern. Wir haben uns alle vorgenommen nach dem Erfolg letzte Woche hier nachzulegen und das haben wir geschafft.
Abwehrspieler Pascal Fallmann
Der Spielberichtsbogen
SV Wehen Wiesbaden:
Stritzel - Luckeneder, Mockenhaupt, Cartens - Gözüsirin (84. Wohlers), Fechner (46. Jacobsen) - Goppel, Agrafiotis (46. Franjic), Kaya, Janitzek (66. Johansson) - Flotho
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Fallmann (90. Burghardt), Barylla, Nkansah, Rosenlöcher - Loune (84. Tashhchy), Jakob (69. Sijaric) - Clausen (69. Schmid), Fabisch, Stefaniak (90. Seitz) - Bär
Tore:
0:1 Clausen (43.)
0:2 Stefaniak (62.)
Zuschauer:
3.127
Zwei Spiele, zwei Siege - da aller guten Dinge drei sind, müssen die Veilchen in der kommenden Woche im heimischen Erzgebirgsstadion nachlegen. Dann empfängt die Mannschaft von Jens Härtel die Viktoria aus Köln zum Duell im Lößnitztal. Karten erhalten alle Fans wie gewohnt im FanShop am Stadion und im OnlineShop des FCE.
Glück Auf!
Bilder: Steffen Colditz und Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter