2:2 - Punkteteilung auf dem Kölner Höhenberg
Die Veilchen zu Gast in der Domstadt - der 11. Spieltag in der 3. Liga und die Lila-Weißen spielten auf dem Höhenberg bei der Kölner Viktoria. In einer abwechslungsreichen und immer spannenden Partie erlebten die Auer ein Wechselbad der Gefühle. Einen Rückstand drehten die Veilchen in der zweiten Hälfte, doch reichte es am Ende nicht für den Sieg. Unser Spielbericht.
Bär und Tashchy verpassen die Auer Führung
Im Duell gegen seinen Ex-Verein setzte Veilchen-Trainer Pavel Dotchev auf die gleiche Elf, die vor eine Woche souverän im Lößnitztal den 1. FC Saarbrücken schlagen konnte. Marcel Bär und Boris Tashchy sollten in der Spitze auf Torejagd gehen, während Niko Vukancic und Erik Majetschak das Innenverteidiger-Duo bildeten. Über 500 Kilometer liegen zwischen Aue und Köln, doch in der Tabelle trennen beide Mannschaften nur ein Zähler. Der Gewinner dieser Partie kann weiter oben angreifen, während der Verlierer ins Tabellenmittelfeld rutscht. Entsprechend engagiert legten beide Teams auf dem Kölner Höhenberg los und die Veilchen hatten sofort zwei Großchancen. Keine fünf Minuten waren gespielt, da zirkelte Marvin Stefaniak einen Freistoß in den Strafraum der Viktoria. Im Zentrum bekam Erik Majetschak zum Abschluss, köpfte aber über den Kasten der Kölner. Nur eine Minute später hatten alle Veilchen-Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Nach starker Vorarbeit von Stefaniak kam Marcel Bär am Fünfmeterraum der Kölner zum Abschluss. Torhüter Rauhut war schon geschlagen, doch der Abschluss des Veilchen-Stürmers ging über die Querlatte. Das hätte die frühe Führung für die Lila-Weißen sein müssen.
Köln im Glück und die Veilchen betrieben weiter Chancenwucher. 20 Minuten waren gespielt, da kombinierten sich die Veilchen erneut an den Strafraum der Viktoria. Sean Seitz zog in die Mitte und hielt von der Kante des Sechzehners drauf. Keeper Rauhut war zur Stelle und parierte den strammen Abschluss. Eine Minute später war der Schlussmann der Viktoria dann chancenlos, doch die Veilchen gingen wieder nicht in Führung. Über Stefaniak und Seitz kam der Ball im Sechzehner zu Boris Tashchy, der stramme Schuss des Stürmers donnerte gegen die Querlatte und wieder vergaben die Erzgebirger eine Großchance. Köln atmete durch, aber die Viktoria fand über eine halbe Stunde keinen Weg an der starken Auer Deckung vorbei. Die beste Gelegenheit ließ Donny Bogicevic liegen, der nach einer starken Ballannahme im Strafraum ebenfalls über den Kasten schoss.
Ein starker Auftritt der Veilchen im ersten Durchgang, die sich durch das hohe Pressing der Kölner nicht unter Druck setzen ließen und die deutlich besseren Torchancen kreierten. Nur die Kaltschnäuzigkeit fehlte der Mannschaft von Pavel Dotchev und so ging die Partie torlos in die Halbzeitpause.
Köln sticht früh und spät zu
Wer seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft und die Kölner Lektion gab es unmittelbar nach der Pause. Die Viktoria spielte sich in die Auer Hälfte. Bryan Henning kam zum Schluss, den konnten die Veilchen noch blocken. Doch Luca Marseiler stand genau richtig und drosch aus kurzer Distanz den Ball in die Maschen - 1:0 für Köln. Die Veilchen kalt erwischt und in den folgenden Minuten hatten die Auer Glück, dass Köln nicht sofort nachlegte. Bogicevic vergab zwei Großchancen und als in der 56. Minute schon wieder das Netz zappelte und Joker Simon Handle traf, hatten die Veilchen Glück, dass das Schiedsrichtergespann die knappe Abseitsstellung richtig erkannt hatten.
Geschlagen waren die Veilchen noch nicht. Mitte der zweiten Hälfte bekamen die Erzgebirger wieder mehr Kontrolle über das Spiel und Köln zog sich zurück. Der Ball lief gut in den Reihen der Auer und diesmal nutzten die Veilchen ihre Torchancen. In der 71. Minute brachte Tim Danhof einen Ball von rechts in den Strafraum. Weder hoch noch flach sprang der Ball an Auern und Kölnern vorbei und landete vor den Füßen von Marvin Stefaniak. Der Auer Flügelstürmer behielt die Nerven und brachte die Kugel im langen Eck der Viktoria unter - 1:1. Der verdiente Ausgleich für die Erzgebirger und Aue ging nicht vom Gas.
Nur fünf Minuten später legte Steffen Meuer den Ball erneut auf den rechten Flügel, diesmal flankte Danhof nicht, sondern zirkelte den Ball sehenswert von der Kante des Strafraums in die Kölner Maschen. 2:1 für die Veilchen, die das Spiel mit zwei Torchancen drehen konnten und in Führung gingen.
Das war aber nicht der letzte Akt in diesem Spiel. Sieben Minuten Nachspielzeit sollte es geben und die Viktoria brachte die einzige Abschlusschance, die Aue nach der Führung zuließ, eiskalt im Tor unter. In der 93. Spielminute reichte den Kölnern ein langer Schlag aus der eigenen Hälfte, zwei Auer konnten den Ball nicht entschärfen und am Ende der Fehlerkette landete der Ball vor den Füßen von Andre Becker, der den Ball über die Linie drückte. Die Veilchen verpassten die drei Punkte und mussten sich auf dem Kölner Höhenberg mit einem 2:2-Remis begnügen.
Die Aufstellung unserer Veilchen
Männel - Danhof, Majetschak, Vukancic, Jakob (70. Rosenlöcher) - Schikora, Pepic - Stefaniak (90. Burger), Tashchy (89. Thiel), Seitz (70. Meuer) - Bär (90. Nkansah)
Tore:
1:0 Marseiler (46.)
1:1 Stefaniak (71.)
1:2 Danhof (76.)
2:2 Becker (90. +3)
Zuschauer:
4.000
"Et es wie et es", lautet es nach Kölner Grundgesetz. Nach Chancen und Toren auf beiden Seiten teilen sich die Veilchen mit der Viktoria die Punkte und halten damit zumindest für eine Nacht den vierten Tabellenplatz. Der FC Erzgebirge Aue bedankt sich bei über 400 mitgereisten Veilchen-Fans und deren starke Unterstützung. In einer Woche geht es für unsere Lila-Weißen dann in der 3. Liga zum nächsten Kracher-Spiel. Im Lößnitztal empfängt der FC Erzgebirge die Mannschaft der Stunde aus Ulm.
Glück Auf!
Text: Max Richter
Bilder: Alexander Gerber und Gabor Krieg - Picture Point