3:3 - Torreicher Schlagabtausch im Erzgebirge
Flutlichtschein und Steigerliedtöne - zum Abschluss des 36. Spieltags empfingen unsere Veilchen im heimischen Erzgebirgsstadion die 2. Mannschaft der Dortmunder Borussia. Ein ungewohntes Bild dabei auf der Auer Ersatzbank, für den gesperrten Pavel Dotchev übernahm Co-Trainer Joti Stamatopoulos die Aufgaben des Cheftrainers. Unser Spielbericht.
Rabona-Besong bringt die Veilchen in Führung
Nach der Niederlage in Duisburg wechselte das Auer Trainerteam dreimal in der Startelf durch. Linus Rosenlöcher, Dimitrij Nazarov und Sam Schreck kehrten in die Anfangsformation. Fünf Minuten waren gespielt, da kombinierten sich die Veilchen erstmals in den Dortmunder Strafraum. Über Stefaniak kam der Ball auf die rechte Seite, Sijaric bediente Nazarov, doch dessen Schuss ging rechts am Kasten von Lotka vorbei. Kurz darauf hatten die Gäste ihre erste gefährliche Torchance. Ein Eckball von Pohlmann segelte in den Fünfmeterraum und die Veilchen entschärften die Situation im letzten Moment.
Nach dem flotten Beginn flachte die Partie etwas ab und die Fans im Erzgebirge mussten bis zur 17. Minute auf die nächste Torchance warten. Besong erkämpfte sich an der linken Seitenlinie einen Ball und marschierte Richtung Strafraum. Seinen Gegenspieler konnte er austanzen und den Ball zu Stefaniak ablegen, dessen Schuss konnte der BVB blocken und die Situation bereinigen. Aue blieb die etwas aktivere Mannschaft und hatte mit einem Distanzschuss von Burger die nächste Tormöglichkeit.
Der BVB kam nur durch Standards in die Nähe des Auer Kastens und als die Borussen in der 26. Minute zu weit aufgerückt waren, schlug der FCE zu. Besong verzauberte das Erzgebirge und hebelte die hochstehende gegnerische Abwehrkette mit einem einzigen Trickschuss aus. Stefaniak war frei auf dem linken Flügel durch und legte im richtigen Moment wieder quer auf Besong, der nur noch ins lange Eck einschieben musste.
Mit dem Klassenerhalt und der Führung im Rücken hätten die Veilchen eigentlich befreit und sicherer aufspielen müssen, die Lila-Weißen verpassten es aber nach dem 1:0 nachzulegen. Dortmund blieb wachsam und nutzte in der 39. Minute die erste gröbere Nachlässigkeit der Auer Hintermannschaft aus. Über Michel und Tattermusch kam der Ball zu Eberwein, der sich den Ball an der Strafraumkante zurechtlegen konnte und den Ball gezielt im rechten unteren Eck unterbrachte - 1:1.
Kein Sieger nach wilder zweiter Häfte
Die zweite Hälfte war nur ein paar Minuten alt, da drehte der BVB das Spiel. Einen eigentlich harmlosen Dortmunder Angriff bekamen zwei Veilchen am linken Spielfeldeck nicht geklärt. Michel brachte den Ball zu Rothe, dessen scharfe Hereingabe Schreck ins eigene Tor bugsierte - 1:2. Eine unrühmliche Konstante über die gesamte Saison, die Veilchen schossen in dieser Spielzeit von allen Drittligisten die meisten Eigentore. Der BVB hätte die schläfrige Auer Leistung nach der Pause noch weiter bestrafen können. Michel und Njinmah vergaben gute Gelegenheiten und verpassten so die Vorentscheidung für die Amateure.
Erst ab der 55. Minute fanden die Veilchen ihre Struktur wieder und drängten auf den Ausgleich, wenngleich echte Torchancen Mangelware blieben. Sam Schreck blieb bei seinem Schussversuch nach 61 gespielten Minuten wieder an einem Dortmunder hängen. Doch die Ecke brachte Stefaniak flach in die Mitte, wo Tashchy einlaufen und den Ball in den Kasten nageln konnte - 2:2.
Die Veilchen waren zurück in der Partie, schafften es aber erneut nicht, die eigenen Reihen zu schließen und blieben unachtsam. In der 72. Minute warteten die Lila-Weißen nach einer Grätsche von Michel auf einen Pfiff des Unparteiischen Nouhoum. Dieser blieb seiner sehr großzügigen Linie aber treu und die Pfeife blieb stumm. Pohlmann blieb wach und schickte mit einem Steckpass Njinmah in den Strafraum, der Männel überlupfen und zur erneuten Führung der Gäste treffen konnte.
Das war noch nicht der letzte Akt in dieser Partie. Die Schlussphase gehörte den Veilchen, die nicht als Verlierer vom Platz gehen wollten. Der eingewechselte Jonjic tanzte in der Schlussphase am rechten Strafraumrand Rothe aus und brachte den Ball nach innen. Besong lief perfekt ein und spitzelte die Kugel aus nächster Distanz in die Lücke zwischen Lotka und dem kurzen Pfosten - 3:3. Doch das Spiel war immer noch nicht vorbei, Aue blieb am Drücker und spielte vor 7.200 lautstarken Fans nun auf den Sieg. In der Nachspielzeit zirkelte Thiel einen Freistoß auf den Kasten des BVB, Lotka streckte sich und kratzte die Kugel noch aus dem Winkel. Thiel und Jonjic hatten den Siegtreffer für die Lila-Weißen auf dem Fuß, Lotka parierte zweimal glänzend und hielt somit einen Punkt für die Gäste fest.
Die Aufstellung unserer Veilchen
Männel - Danhof, Barylla, Burger, Rosenlöcher - Schreck (82. Thiel), Shikora (77. Majetschak) - Sijaric, Nazarov (30. Tashchy), Stefaniak (77. Jonjic) - Besong
Tore:
1:0 Besong (27.)
1:1 Eberwein (40.)
1:2 Schreck (47./ET)
2:2 Tashchy (61.)
2:3 Njinmah (69.)
3:3 Besong (84.)
Zuschauer:
7.203
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Glück Auf!
Text: Max Richter
Bilder: Sven Sonntag - PicturePoint, Steffen Colditz, Ronny Graßer