Danke, Jutta Müller!
Der FCE erwies der erfolgreichsten Eiskunstlauftrainerin die letzte Ehre
Die erfolgreichste Eiskunstlauf-Trainerin aller Zeiten ist am Mittwoch an ihrem 95. Geburtstag auf dem Städtischen Friedhof Chemnitz beigesetzt worden. Am 2. November 2023 war Jutta Müller gestorben. Der FC Erzgebirge Aue erwies der „Grand Dame“ mit einer Delegation um Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich die letzte Ehre.
„Jutta Müller prägte und revolutionierte nicht nur den Eiskunstlaufsport, sondern hatte auch eine sehr enge Verbindung zum Fußball in Aue. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, ihr als großer Persönlichkeit aus unserer Region diesen Respekt zu erweisen“, erklärt Matthias Heidrich. Sie war die Ehefrau des langjährigen Wismut-Kapitäns Bringfried Müller, der 1955 seine Jutta heiratete und im gleichen Jahr aus Gera ins Lößnitztal wechselte. Mit der Wismut-Mannschaft gewann der 18-fache Nationalspieler in zehn Jahren drei DDR-Meisterschaften und den FDGB-Pokal, nach seiner aktiven Laufbahn war „Binges“ dann gleich zweimal Cheftrainer der Auer Kumpels, in Summe also nochmal acht Jahre in Verantwortung.
Klar, dass seine erfolgreiche Ehefrau auch eine emotionale Nähe zum Fußball in Aue hatte. Der Legende nach hatte die modebewusste und visionäre Leistungssportlerin auch eine „Aktie“ an den heutigen Vereinsfarben des FC Erzgebirge. Als sich „Binges“ Müller 1966 um lila-weiße Trikots bemühte und sich die nötigen Genehmigungen für diese bis dahin ungewöhnliche Kombination erstritt, stand Jutta Müller mit Rat und Tat zur Seite.
Nach einem gleichermaßen erfüllten wie herausfordernden, erfolgreichen und disziplinierten Leben verstarb Jutta Müller im Alter von 94 Jahren. Zu den Rednern bei der Trauerfeier gehörte am Mittwoch auch Katarina Witt, die unter der Leitung ihrer Trainerin zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf wurde. Insgesamt holten ihre Schützlinge 57 internationale Medaillen. Eine Erfolgsbilanz, die unerreicht ist. Der FC Erzgebirge Aue sagt Danke, Jutta Müller!