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Doppelschlag aus dem Nichts

Der FC Erzgebirge verliert zum Hinrunden-Abschluss 0:3 in Mannheim

Der FC Erzgebirge Aue hat das Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim zum Abschluss der Hinrunde mit 0:3 verloren. Was sich nach einer einseitigen Begegnung anhört, war jedoch ein seltsames Spiel. Denn der FCE hatte in nahezu allen Statistiken vom Ballbesitz über Anzahl der Torschüsse bis zum Eckenverhältnis die Nase vorn, erholte sich jedoch nicht von einem Doppelschlag der Hausherren aus dem Nichts.

 

Der FC Erzgebirge trat in Mannheim in eingespielter Formation an. Weil alle Kicker an Deck waren, gab es im Vergleich zu den vergangenen Wochen keinen Anlass zu personellen Änderungen. Im Carl Benz-Stadion übernahmen die diesmal in Weinrot angetretenen Veilchen dann auch umgehend die Initiative gegen sichtbar verunsicherte Mannheimer. Im Sechs-Minuten-Takt wurde es gefährlich. Erst setzte Omar Sijaric einen Kopfball nach Flanke von Linus Roenlöcher über den Querbalken (6.), dann flankte Marvin Stefaniak scharf in die Box (12.) und erneut Sijaric fand per flacher Eingabe keinen Adressaten (18.). Der Rechtsaußen tauchte immer wieder im Strafraum auf, bekam nach 23 Minuten aber keinen Druck hinter seinen Torschuss.

 

Offensiv fand Waldhof zwar 20 Minuten überhaupt nicht statt, den ersten Torschuss lenkte Martin Männel über die Latte (21.), drei Minuten später führte die erste echte Mannheimer Chance aber zum 1:0. Nach Pressschlag an der Grundlinie und verunglücktem Torschuss lenkte Baxter Bahn die Kugel per Hacke aus Nahdistanz in die Maschen (24.). Auf diese Waldhof-Führung hatte bis dahin nichts hingedeutet. Umso ärgerlicher aus Sicht des FC Erzgebirge, dass nur zwei Minuten später sogar das 2:0 fiel. Karbstein traf per Kopf nach Freistoß von Außen (26.). Von diesem doppelten Rückschlag musste sich der FCE erst erholen, während Waldhof spürbar Mut tankte nach zweieinhalb Monaten ohne Sieg. Die letzte Gelegenheit der ersten Halbzeit hatte Mirnes Pepic nach frühem Pressing, doch sein Schuss aus 16 Metern geriet zu unplatziert (45.). Die Spielkontrolle über weite Strecken der ersten Halbzeit wurde durch den Zwischenstand auf den Kopf gestellt.

 

Nach dem Wechsel wollte es Aue mit Wut im Bauch wissen, schnürte Mannheim minutenlang ein und zog eine Art Powerplay auf. Allerdings kam das Positions- und Kombinationsspiel auf holprig-tiefem Boden selten zur Geltung und führte kaum zu zwingenden Chancen. Marvin Stefaniak fand keinen Abnehmer für seinen Querpass vor dem Tor (53.), Mirnes Pepic wurde abgedrängt (55.). Statt des erhofften Anschlusstreffers nutzte Mannheim auch die dritte Gelegenheit eiskalt und bestrafte einen Fehler viel zu einfach mit dem 3:0. Die misslungene Verlagerung in Bedrängnis landete bei Bahn, der zum zweiten Mal traf (60.). Zwar bäumte sich der FCE nochmal auf und hatte auch in der Schlussphase deutlich mehr vom Spiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber, mehr als ein Lattentreffer von Maxi Thiel nach Freistoß gelang den Veilchen jedoch nicht (81.). Martin Männel verhinderte mit guter Reaktion sogar noch einen weiteren Treffer der überaus effizienten Hausherren. So ging ein komisches Spiel klar an Waldhof, weil die Knackpunkte der Partie allesamt zugunsten der Mannheimer ausfielen.

 

FCE: Männel – Danhof, Barylla, Vukancic (Ferjani), Rosenlöcher, Sijaric (Seitz), Pepic, Schikora (Majetschak), Stefaniak, Tashchy (Schwirten), Bär (Thiel)