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Erik Majetschak hat sich nach langwieriger Verletzung zurückgekämpft

Die Majetschaks sind eine Sportlerfamilie. Eriks Vater Dirk kickte beim 1. FC Lok, bei Chemie und Sachsen Leipzig sowie beim Bornaer SV. Der ältere Bruder Toni war viele Jahre Innenverteidiger beim FC Eilenburg. „Die größte Aktie daran, dass ich Fußballer wurde, besitzt jedoch mein Opa Peter. Er hat mich in der Jugend unermüdlich zum Training und zu Wettkämpfen gefahren und nach Verletzungen ermutigt, am Ball zu bleiben”, erzählt Erik, seit 2019 Mittelfeldspieler beim FC Erzgebirge in Aue.

Geboren am 1. März 2000, begann er mit fünf Lenzen in seiner Heimatstadt beim Bornaer SV. Von dort wechselte „Ede”, wie ihn die Mitspieler schon zu Juniorenzeiten riefen, 2009 zu Lokomotive und zwei Jahre später zu RB Leipzig. Bei den Rasenballern absolvierte der junge Stürmer alle Jugendabteilungen, entwickelte sich in den Junioren-Bundesligen und empfahl sich dabei für Auswahlmannschaften. Zwischen 2015 und 2018 wurde Erik 29-mal in Nationalteams der U15 bis U18 berufen. „An die Premiere gegen die Niederlande erinnere ich mich gut, wir gewannen 1:0. Ebenso wie an die U17-WM in Indien und vor allem die EM in Kroatien 2017, wo ich Kapitän war und wir im Halbfinale gegen den späteren Titelträger Spanien ausschieden”, blickt Majetschak zurück. Für die RB-Profis kam er im August 2018 erstmals zum Einsatz, und zwar in der Qualifikation zur Europa League gegen den schwedischen BK Häcken und danach im Hauptwettbewerb gegen Celtic Glasgow.

Um Erfahrungen im Männerbereich in der 2. Liga zu sammeln folgte der Mittelfeldspieler 2019 dem Ruf von FCE-Trainer Daniel Meyer zu den Veilchen. Doch eine schwere Verletzung unterbrach gleich im ersten Auer Jahr seine Pläne, er fiel fast die komplette Saison aus. „War’s das mit der Karriere? Ich entschied mich weiterzumachen, aber es war auch in den Folgejahren schwer, Einsatzzeiten zu bekommen und das Level zu erreichen, das ich bei RB hatte. Dennoch war es richtig, in Aue zu bleiben. Ich wollte nicht weg aus Sachsen, heim nach Bad Lausick ist es nicht weit. Ich fühle mich wohl im Kumpelverein, schätze das Vertrauen von Trainer Pavel Dotchev und im Team.” Aktuell läuft es für die Veilchen ordentlich in der 3. Liga und „Ede” hofft, den Schwung nutzen zu können. „Persönlich bin ich mit meinem Saisonstart nicht ganz glücklich, habe sicher Luft nach oben. Ich will aber meine Chance nutzen, zumal der Zusammenhalt und das Teamgefüge sehr gut sind. Nicht zuletzt unsere fantastischen Fans helfen, Extra-Prozente freizusetzen. Was bei der individuellen Qualität gegenüber Spitzenmannschaft mitunter fehlt, macht bei uns das Kollektiv wett.”

Neben dem Fußball-Job bleibt derzeit kaum Freizeit, etwa um Tennis zu spielen, denn er schreibe an seiner Bachelor-Arbeit. Die langwierige Verletzung bewog Erik, ein Sportmanagement-Fernstudium zu beginnen. Um so wichtiger ist dem 23-Jährigen die Unterstützung seiner Freundin Marah. „Sie ist bei jedem Heim- spiel im Erzgebirgsstadion. Ebenso wie mein Opa und meine Eltern. Das zu wissen, hilft mir sehr”, sagt der Mittelfeldspieler, der in dieser Saison bisher sieben Ligaeinsätze hatte und hofft, am Sonntag gegen Ulm wieder das Vertrauen des Trainers zu bekommen.

 

Text: Olaf Seifert aus dem Ulm-VeilchenEcho