FCE-Athlet Leßmüller erklimmt das Matterhorn
Riffelberg, Schweiz, 2600 m über dem Meeresspiegel – wo andere den Skilift oder die Bergbahn brauchen, kämpfte sich René Leßmüller ganz allein nach oben. Ein Marathon durch die Alpen hoch zum Matterhorn durch Nebel, Nieselregen und über steiniges Geröll. 42 km liegen schon hinter dem Leichtathleten des FC Erzgebirge Aue. In lila-weißen Shirt und mit der Wismut-Fahne im Gepäck sieht der 53-Jährige endlich den ersten Zielbogen auf dem Riffelberg, ein paar Schritte und er hätte die normale Marathon-Distanz gemeistert und wäre erlöst. Doch der Erzgebirger will noch weiter hinaus und den Ultra-Marathon schaffen. Er biegt rechts ab, weitere 3 km Strecke, 514 Höhenmeter und 20 % Steigung liegen vor ihm.
„Kämpfen und Siegen!“, denkt sich René und die Endorphine tragen die schweren Beine Schritt für Schritt nach vorne. Rechts von ihm thront das wolkenumhüllte Matterhorn und vor ihm erstrecken sich die Schneefelder auf der Steinwüste. Über 5 Stunden kämpft er schon mit dem Berg und ist kurz vor dem Ziel. Für die letzten 600 Meter mobilisiert er alle Kraftreserven und übertritt die Ziellinie. 45,595 Kilometer in 5 Stunden und 23 Minuten – von den Glücksgefühlen getragen, jubelt René mit den gekreuzten Hämmern und schaut zum Matterhorn.
„Der Ultra war das verrückteste und schwerste, was ich jemals gelaufen bin. Nie ist die Aue-Fahne schöner und erlösender über die Ziellinie geschwebt, als hier vorm Matterhorn.“
René Leßmüller
Die Krönung des erfolgreichen Tages folgte dann vier Stunden später im Festzelt. René hat es auf das Podium geschafft und in der Altersklasse M50 die Bronzemedaille geholt und als schnellster Deutscher die Ziellinie erreicht. Mit drei Pfund Schweizer Bergkäse in der Hand und der Bronzemedaille um den Hals sind die Schritte vom Podest nochmal schwerer. Doch René hat ihn geschafft - den Ultra-Marathon am Matterhorn.
Glück Auf!