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FCE-Bogenschützen machen auf sich aufmerksam

Dreiundsechzig Mitglieder zählt die Abteilung Bogenschießen des FC Erzgebirge aktuell, darunter sind vierundzwanzig Kinder und Jugendliche. Letztere trainieren einmal pro Woche (mittwochs), die Erwachsenen zweimal (montags und samstags). In den warmen Monaten des Jahres steht in Bad Schlema der Rasenplatz hinterm Kulturhaus „Aktivist” zur Verfügung, im Winter die Sporthalle am Rathaus des Auer Stadtteils. Jährlicher Höhepunkt ist das eigene Weihnachtsturnier in der Halle des Schneeberger Herdergymnasiums mit Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet. „2022 zählten wir 220 Akteure und freuten uns, dass FCE-Präsident Roland Frötschner und -Vorstand Thomas Schlesinger Gäste waren und die Sieger auszeichneten”, lobt Maren Unger, die die Abteilung seit Februar 2019 leitet. Dank zahlreicher überregionaler Erfolge fänden die Bogenschützen zunehmend Aufmerksamkeit im Dachverein FC Erzgebirge, fügt sie hinzu.

 

Apropos Erfolge, der siebenundsechzigjährige Thomas Krauß und der zwölfjährige Bela Hüsgen konnten kürzlich bei Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklassen den zweiten beziehungsweise vierten Platz erreichen. Veilchenecho stellt beide FCE-Sportler im Folgenden vor.

Thomas Krauss ist deutscher Vizemeister der Ü65

Viermal war Thomas Krauß schon Deutscher Meister, zuletzt im März in der Halle. Ende August fügte er im bayerischen Rögling den Vizemeistertitel im Freien in der Altersklasse Ü65 hinzu. Zudem erkämpfte der Veilchen-Bogenschütze aus dem Hirschfelder Ortsteil Niedercrinitz im Juni Platz eins bei den Seniorenspielen European Masters Games im finnischen Tampere. Ebenfalls 2023 holte sich der FCE-Sportler mit der Sachsenauswahl (Blankbogen) Rang drei beim Bundesausscheid.

Als der 67-Jährige vor knapp zwanzig Jahren mit dem Bogenschießen beim FC Erzgebirge begann, tat er das auf einen Tipp seiner Frau hin. „Ich sollte nach einem Unfall etwas für meinen Rücken tun und sie hatte gehört, diese Sportart sei dafür gut geeignet. Also probierte ich sie aus, hatte sofort Spaß daran und bald auch Erfolg”, erzählt der Rentner aus Westsachsen. Viermal pro Woche trainiert er intensiv; entweder auf dem FCE-Bogenschießplatz in Aue-Bad Schlema oder daheim im Garten in Niedercrinitz. Kraft, Kondition und Konzentration seien wesentlich für Erfolge, weiß der Routinier. In der Abteilung Bogenschießen der Veilchen fühlt er sich wohl: „Mit dem Schießplatz am Kulturhaus ,Aktivist’ verfügen wir über ein schönes Trainingsgelände. Ich bin kein Fußballfan, aber als Erzgebirger und Mitglied im Kumpelverein trotzdem stolz auf die Leistungen unserer Kicker. Wo immer ich in Deutschland bei Turnieren antrete, unseren FCE kennt jeder.

Ehe er zum Blankbogen wechselte, schoss er mit dem Recurve. Als unvergessliche Erlebnisse hebt Thomas die World Masters Games 2013 in Turin, wo der Wettkampf im Juventus-Stadion stattfand, und 2015 die European Masters Games in Nizza hervor, wo der Sachse die Plätze 19 beziehungsweise 21 belegte. Seit 2018 hält Krauß mit 537 Ringen den deutschen Blankbogenrekord in der Ü-55-Klasse. Seine Ziele jetzt: „Ich möchte meinen Stand halten, die Ringzahlen verbessern. Ich war mit 519 Ringen schon Deutscher Rekordhalter in der Ü65, allerdings nur für einen Tag. Diese Bestmarke will ich mir unbedingt zurückholen.” Wenn er gesund bleibe und das Niveau halte, reizt ihn die WM 2027 im oberitalienischen Como.

Bela Hüsgen (12) Deutscher Titelträger in der Halle und Vierter im Freien

Mit dem vierten Platz kehrte der zwölfjährige Auer Bogenschütze Bela Hüsgen am ersten Septemberwochenende von der Deutschen (Freiluft-) Jugendmeisterschaft im bayerischen Lehmingen zurück. Der Zwölfjährige war diesmal nicht ganz zufrieden, hatte er doch alle fünf Turniere zuvor gewonnen. Darunter konnte er auch den Titel bei den Deutschen Meisterschaften der U12 in der Halle erringen. Das war am 4. März 2023 in Wemding (Bayern).

Alles in allem eine überaus bemerkenswerte Ausbeute des jungen Erzgebirgers, der das Bogenschießen erst seit anderthalb Jahren beim FC Erzgebirge trainiert. Damals hatte der Grünhainer bei einem Bekannten seiner Familie einen Bogen „entdeckt” und bei ersten Versuchen gleich Gefallen an dem Hobby gefunden. „Wir haben dann im Internet gesucht, wo man den Sport bei uns in der Gegend betreiben kann und sind auf die Abteilung beim FC Erzgebirge gestoßen”, erzählt seine Mutti Elena Hüsgen.

„Schon beim ersten Training auf unserem Platz in Bad Schlema überzeugte er mit seinem Talent und seiner Beharrlichkeit, berichtet Abteilungsleiterin Maren Unger. Seither trainiert der Schüler einmal pro Woche zwei Stunden intensiv bei ihrem Mann Jan-Dirk Unger. Im Gymnasium in Zwönitz, wo der Junge in der sechsten Klasse lernt, war bis zum jetzt errungenen vierten Platz bei der Deutschen Meisterschaft kaum bekannt, welch erfolgreicher Sportler Bela ist. „Ich wollte immer Medaillen gewinnen, das reizte mich”, sagt er über sein Motiv. Entsprechend ehrgeizig geht er die kommenden Turniere an,darunter den Jugendpokal 2024 in Hoyerswerda und vielleicht sogar mal einen europäischen Titelkampf.

Dafür findet er beim FC Erzgebirge gute Bedingungen und erfahrene Bogenschützen, von denen er lernen kann. Auf seinem sportlichen Weg unterstützt ihn seine Mutter Elena. Für die Alleinerziehende bedeutet das einen beachtlichen zeitlichen und finanziellen Aufwand. So kommen für Belas Recurve-Bogen, die Ausrüstung sowie bei Wettkämpfen für Fahrten und Unterkünfte unterm Strich schnell mehrere hundert Euro zusammen.

 

Kontakt der FCE-Abteilung Bogenschießen:

E-Mail: bogenschiessen-aue@gmx.de -

www.fce-bogenschiessen.de

 

Text & Bilder: Olaf Seifert aus dem Ulm-VeilchenEcho