LILA-WEISS EIN LEBEN LANG: STAFFELSTABÜBERGABE BEI SPONSOR RÜDIGER-BAU
Zu den Mitbegründern des Förderkreises gehört Michael Rüdiger. Der Diplomingenieur für Hochbau hatte sein Unternehmen am 1. Mai 1992 mit drei Mitarbeitern gegründet. Im Keller des Neubaublocks in Schwarzenberg, wo die Familie damals wohnte. Nicht nur dieser Schritt war mutig, sondern auch, wenige Monate später sauer verdientes Geld dem FC Erzgebirge zur Verfügung zu stellen. Die Erfolge seither gaben „Mich” und seinem Team recht – was das eigene Unternehmen und den Herzensverein angeht.
Wie fanden Michael und seine Rüdiger Baugesellschaft mbH vor gut dreißig Jahren zum Förderkreis? In den 1980er Jahren arbeitete er im BMB 17, dem Bau- und Montagebetrieb der SDAG Wismut, unter anderem als Bauleiter beim Umbau des Otto-Grotewohl-Stadions. In der Wendezeit war „Mich” zuständig für Baustellen seines Arbeitgebers in Bayern. „Lukrative Angebote, in verantwortliche Positionen großer Baukonzernen zu wechseln, gab es etliche. Ich hing aber am Erzgebirge und an meinem Wismut-Fußballverein. Mit dem Schwung des Aufbruchs im Osten wagte ich es, meinen Betrieb aufzumachen”, blickt der 65-Jährige zurück. „Irgendwann Ende ’92 saßen die ,Leos’, Lutz Lindemann und ich in meinem Firmenkeller, das Bier war fast so warm wie die Bockwurst. Klar hatte ich nach dem Start kaum Geld, aber wer sollte den FCE-Karren sonst aus dem Dreck ziehen, wenn nicht verrückte Unternehmer? Die Leute, die Anfang 1993 den Förderkreis aufs Gleis stellten!”
Motiv 1993 wie 2023, die Veilchen zu unterstützen, war und ist ganz sicher auch die Liebe zum Herzensverein. 1957 in Zwickau geboren, wuchs Michael ab 1963 auf dem Zeller Berg in Aue auf und spielte dort bei der BSG Wismut, allerdings nicht Fuß-, sondern Handball. „Mich” erinnert sich lebhaft: „Als Kinder schon zog es uns ins Grotewohlstadion zu den Oberligaspielen. Einige meiner Idole wohnten gleich nebenan, zum Beispiel Klaus Zink und Lothar Killermann.” Kein Wunder, dass Michael Rüdiger seither den Veilchen immer treu blieb – Lila-Weiß ein Leben lang!”
Heute beschäftigt Rüdiger-Bau 25 Erzgebirger. „In drei Jahrzehnten kommen bundesweit gut und gerne 700 Baustellen zusammen”, überschlägt der langjährige Firmenchef die Bilanz. Pardon, Chef stimmt seit dem Jahreswechsel auf 2023 nicht mehr, denn der Gründer ging zu Silvester in den Ruhestand und übergab den Staffelstab an seine Nachfolgerin Susanne Mattivi. Die Bauingenieurin kennt ihr Metier, arbeitet seit über zwanzig Jahren in dem Auer Baubetrieb. Er genieße die ungewohnt entspannte Zeit. „Ich bleibe der Firma natürlich verbunden, helfe, wenn Rat und Tat gefragt sind. Und da mir die Mitglieder unseres FC Erzgebirge im vergangenen November ihr Vertrauen gaben, bin ich nun Vorsitzender des Ehrenrates. Ein Ehrenamt, das einen fordert”, schildert der 65-Jährige seine neue Situation. „Aufgabe des Ehrenrats ist, auf den Zusammenhalt im Kumpelverein zu achten. Ich will dazu beitragen, dass der FC Erzgebirge in ruhiges Fahrwasser kommt, damit Aufsichtsrat und Vorstand ihre Aufgaben wahrnehmen können.”
Zusammen mit Malermeister Uwe Stübner ist Rüdiger Co-Chef und Ordner der lila-weißen Biker. Auf jeden Fall soll es am letzten Spieltag dieser Saison nach Bayreuth gehen: „Jeder von uns hofft, dort entspannt den Klassenerhalt feiern zu können.”
Im Frühjahr schwingt er sich aufs Motorrad und düst los. „Am liebsten mit den Sponsorenkumpels von den Veilchenbikern. Corona hatte uns leider ausgebremst, aber in Zukunft wollen wir wieder das eine oder andere Auswärtsspiel gemeinsam ansteuern, um unsere Mannschaft zu unterstützen”, nimmt er sich vor. Zusammen mit Malermeister Uwe Stübner ist Rüdiger Co-Chef und Ordner der lila-weißen Biker. Auf jeden Fall soll es am letzten Spieltag dieser Saison nach Bayreuth gehen: „Jeder von uns hofft, dort entspannt den Klassenerhalt feiern zu können.”