Mitglieder des jüngsten FCE-Fanclubs sind „KOLLECHN WIE SAU”
Seit Jahren gehen Julian Behr, Nils Winkler und ihre Kumpels gemeinsam zu den Heimspielen der Veilchen, fahren häufig auch auswärts mit. Logische Folge war am 21. November 2021, eine WhatsApp-Gruppe mit acht Mitgliedern aus Aue zu gründen. Im März 2023 – inzwischen zählte man schon zwölf Mitstreiter – meldete man sich unterm Namen „Saukollechn” als offizieller Fanclub des FC Erzgebirge an. Es gibt schon ein Logo und eine eigene Fahne, die Zaunfahne ist in Arbeit. Und mit Robert aus Annaberg-Buchholz ist der erste Nicht-Auer im Team.
Eine ganze Weile hatten die Gründer aus dem Freundeskreis gegrübelt, wie sie das „Kind” nennen sollten. Bis einer zufällig einen anderen lobte: „Du bist e Kollech wie Sau!” „Das isse’s, wir nennen uns ,die Saukollechn’!”, waren sich die acht Wismut-Freunde einig. Und also heißt der jüngste FCE-Fanclub jetzt „Saukollechn”. Dessen Domizil ist ein Kleingarten auf dem Zeller Berg, den vier Fanclubmitglieder gepachtet haben. Zusammen hält man die Parzelle in Schuss, trifft sich dort vor und nach den Heimspielen beim Bierchen. „Wir unternehmen auch neben dem Fußball so einiges miteinander, waren zum Beispiel gemeinsam und mit den Freundinnen im Urlaub an der Müritz. Ende April fliegen wir für eine Woche nach Mallorca, obwohl wir deshalb das Drittligaspiel gegen Viktoria Köln ,schwänzen’ müssen”, erzählt Nils. Julian ergänzt, man verbinde Auswärtstouren wie zuletzt nach Mannheim oder Wiesbaden mit Wochenendausflügen: „Zu Ostern unterstützten wir unsere Mannschaft in Halle und am letzten Spieltag der Saison fahren wir alle nach Bayreuth.
Wenn Zeit ist, feuern wir daheim zudem die Auer Aund B-Junioren an. Nicht zu vergessen die zweite Frauenmannschaft des FC Erzgebirge, denn dort kickt unsere Amanda.” Einige „Saukollechn” spielen selber Fußball. Der 18-jährige Julian etwa trainierte mal beim FCE-Nachwuchs, ist heute Verteidiger bei Teutonia Bockau in der Kreisklasse. Nils (19) war zwölf Jahre lang, bis zur U 17, bei den Veilchenjunioren und steht aktuell bei der A-Jugend des FC Stollberg zwischen den Pfosten. „Die Wismut-Gene liegen uns im Blut, schon unsere Opas und Papas waren Zuschauer bei den Spielen der BSG und nahmen uns mit ins Erzgebirgsstadion, als wir noch ganz klein waren”, schildert Julian, der Zerspanungsmechaniker lernt. Sein Kumpel Nils absolviert eine Polizeiausbildung und erinnert sich noch lebhaft an seine ersten Fußball-Live-Erlebnisse: „Da war ein 6:1-Sieg über den VfL Bochum. Ein andermal gewannen die Veilchen 2:0 gegen RB Leipzig, bei ordentlich Schnee sind mir fast die Füße erfroren.”
Text: Olaf Seifert