Sponsor und Ringer-Urgestein Lothar Lässig wird siebzig „Dreissigjähriges Jubiläum der Firmen-Neugeburt ist viel wichtiger als der eigene Geburtstag”
Herzliche Glückwunsche und Dank an Lothar Lässig! Der Geschäftsführer des langjährigen FCE-Sponsors Elektrowerkzeuge GmbH Eibenstock beging am vergangenen Donnerstag (14.09.) den 70. Geburtstag. Einen ersten Glückwunsch der Veilchen hatten bereits die Ringer am Samstag zuvor erfüllt; die erste und die zweite Mannschaft starteten nach Maß in die Saison und bezwangen in der Auer BSZ-Halle die Teams vom RV Thalheim. „Loth” feierte den Sieg live mit.
Als FCE-Geschäftsführer Olaf Albrecht den Jubilar in dieser Woche besuchte, war der noch begeistert von den packenden Heimkämpfen der Veilchenathleten. „Volle Hütte und das Publikum war wie die Leistung unserer Mannschaften: großartig. Ich sah spannende, gutklassige Kämpfe”, freut sich der Bockauer, der als Neunjähriger im Heimatort mit dem Ringkampfsport begann und nach erfolgreicher Karriere bei der BSG Wismut Aue sogar als 53-Jähriger noch auf der Matte stand. „Das klappt heute nicht mehr, doch im FCE-Sponsorenteam der Wilden Alten bleibe ich donnerstags aktiv, spiele zudem Prellball mit meinen Ringerkumpels. Dass ich mich mit siebzig so fit fühle, liegt auch daran, dass ich zeitlebens sportlich aktiv bin.” Jung halte ihn, die Auer Ringertalente zu erleben, die mit Power und Freude bei der Sache sind. Möglich ist das in der FCE-Abteilung Ringen nicht zuletzt dank des Engagements von Lothar Lässigs Unternehmen Elektrowerkzeuge GmbH Eibenstock. „Ob Ringer- oder Fußballer, beim Nachwuchs erlebst du, dass das Geld der Sponsoren gut angelegt ist. Als Premiumsponsor des FC Erzgebirge und Hauptsponsor der Ringer seid Ihr ein großer, seit vielen Jahren treuer Partner”, bedankt sich Olaf Albrecht. Nicht zu vergessen: Als FCE-Präsident hatte Lothar Lässig im Tandem mit Landrat Frank Vogel seinerzeit maßgeblich die Voraussetzungen für den Stadionneubau in Aue geschaffen.
Olaf Albrecht hebt zudem die Rolle beim Bau des Nachwuchsleistungszentrums der Ringer hervor, das 2019 in Bad Schlema eröffnete und auf Vorschlag der FCE-Athleten den Namen Lothar Lässigs trägt. „Dort finden unsere Talente Top-Trainingsbedingungen, um die uns viele beneiden. Ohne Sponsoren, vorneweg Elektrowerkzeuge Eibenstock, wäre diese Kaderschmiede ein Traum geblieben.”
Unternehmenschef Lässig gibt das Lob an seine Mitarbeiter weiter: „Wir sind trotz oft schwerem Fahrwasser bundesweit wie international sehr erfolgreich. Mit über fünfhundert Beschäftigten weltweit ist Elektrowerkzeuge Eibenstock zum festen Bestandteil der Region geworden. Zusätzlich wurde vor zehn Jahren ein Betrieb in Indien eröffnet. Unser Firmenteam schafft die Voraussetzungen, um Sport, Vereine oder soziale Initiativen wie die ,Aktion Kinderherzen’ zu unterstützen, sowohl hier im Erzgebirge wie in Indien, wo wir ebenfalls junge Ringer fördern.” Elektrowerkzeuge made by „Eibenstock” werden in achtzig Ländern geschätzt, fünfzig Prozent sind Export. Auch in der Region schwört die Branche auf die Produkte aus dem Erzgebirge, darunter Sponsorenkollegen. „Lothar hat mir kürzlich Trockenbauschleifer zum Praxistest gegeben, sie bewähren sich auf unseren bundesweiten Baustellen hervorragend. Top-Arbeit!” Das findet Ronny Glatzel, Chef von FCE-Hauptsponsor G&K Innenausbau aus Niederwürschnitz, und ergänzt: „Ein gutes Beispiel dafür , wie das Netzwerk der Aue-Sponsoren funktioniert. Geben und Nehmen, so muss das sein.”
Viel wichtiger als der eigene Geburtstag ist Lothar das dreißigjährige Jubiläum der Reprivatisierung von Elektrowerkzeuge Eibenstock. „Die Wurzeln des Betriebs reichen bis 1919 zurück, doch 1993 schlug die Geburtsstunde unseres modernen Unternehmens.” Kundennähe, Qualität, flexibles Reagieren, durchdachte Nischenprodukte und vor allem Top-Mitarbeiter heißen seither die Erfolgsrezepte. Sich zu hundert Prozent aus Eigenkapital zu finanzieren oder eine Fertigungstiefe von über achtzig Prozent sind weitere. Lässig selber, Werkleiter ab den Achtzigerjahren, erzählt von dem Umbruch: „Es war ’ne wilde Zeit. Der Betrieb war faktisch wertlos und viele Experten winkten ab; keine Chance. Doch eben das spornte mich an.” Neustart mit 24 von ehemals 165 Beschäftigten. Step by step wurde investiert, der Export angekurbelt. Heute ist „Eibenstock” als Mittelständler ein Global Player und der einzige überlebende Elektrowerkzeughersteller in Ostdeutschland. Man produziert Dinge, bei denen andere den Aufwand scheuen, und setzt gleichzeitig auf Qualität. „Das Erzgebirge bleibt unsere Heimat, als größter Arbeitgeber und Steuerzahler in der Auersbergregion haben wir eine starke Verbindung zu den Menschen hier. Das Werk in Indien, einem gigantischen Markt, arbeitet nach demselben System wie in Deutschland."
Geburtstag hin oder her, Lothar Lässig will heute zum Ostderby gegen Halle im Erzgebirgsstadion sein. Er freue sich, dass die Veilchenkicker erfolgreich aus den Startlöchern gekommen sind. „Bedenkt man, dass es im Frühjahr noch gegen den Abstieg ging, ist das ein Riesending. Ich hoffe, dass der Lauf anhält, denn die Fußballer sind der Motor des Gesamtvereins. Ich bin überzeugt, dass jetzt sportlich und überhaupt die Weichen beim FC Erzgebirge richtig gestellt wurden. Der FCE ist das Aushängeschild des Erzgebirges, deshalb muss es Ziel sein, in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Irgendwann, aber je früher, desto besser! Dafür sollte sich die heimische Wirtschaft, wo möglich, noch stärker einbringen.” „Seine Ringer” jedenfalls halten mit ihrem Ziel nicht hinterm Berg, so Abteilungsleiter Uwe Günther: „Die erste Mannschaft peilt Tabellenplatz eins und den Aufstieg in Liga zwei an.”
Text: Olaf Seifert