Tim Danhof: "Aue muss wieder eine Heimmacht sein!"
Tim Danhof brauchte im Sommer vorigen Jahres nicht lange zu überlegen. Als er Stadion, Infrastruktur und die Begeisterung der Fans erlebte, sagte er prompt Ja zum FC Erzgebirge. „Die Bedingungen hier sind beispielhaft. Das Umfeld in Aue ist eine Wucht, der FC Erzgebirge zurecht eine Hausnummer im deutschen Profifußball”, lobt der 25-Jährige seinen aktuellen Verein.
Trainer Timo Rost hatte ihn von der Spielvereinigung Bayreuth mitgebracht, mit der beide in die 3. Liga aufgestiegen waren. Das Jahr bei den Oberfranken war das bisher erfolgreichste für den jungen Spieler gewesen. Ernüchternd dann der Saisonstart der Veilchen, was dem Neuen das Ankommen im Erzgebirge nicht einfacher machte: „Doch namentlich Carsten Müller und dann Pavel Dotchev haben mir immer vertraut und Einsätze gegeben, ich hoffe, ich konnte ihnen und dem Verein etwas zurückgeben. Mit Erreichen des Klassenerhalts war der Abstiegsdruck zwar weg, aber alle waren leer. Das ist jetzt völlig anders und wir freuen uns, dass wir uns nun mit Siegen und Punkten belohnen.”
Auch privat fühlen sich Tim Danhof und seine Celine in Sachsen wohl. „Vom ersten Tag an, zumal Fans, Verein und Mannschaftskollegen mich sehr gut aufgenommen haben. Da meine Freundin Sportwissenschaftlerin ist, sind wir in der Freizeit in allen möglichen Disziplinen unterwegs: vom Klettern übers Bogenschießen bis zum Skilaufen. Ich bin ein Familienmensch; Celine, gute Freunde und die Familie sind mir wichtig. Speziell nach Fürth und Herzogenaurach, wo mein Bruder Nils Fußball spielt, halte ich Kontakt.”
Da hilft sicher, dass es in die alte fränkische Heimat keine Weltreise ist. Am 5. Mai 1997 in Erlangen geboren, wuchs Tim nebenan in Herzogenaurach auf, begann beim örtlichen Fußballverein mit vier, fünf Lenzen zu trainieren. Über den FSV Erlangen-Bruck führte sein Weg 2009 zur SpVgg Greuther-Fürth, wo er sich in der Juniorenbundesliga und der U 23 in der Regionalliga Bayern weiterentwickelte. Über die Stationen Schweinfurt 05 (ab 2019) und Bayreuth (2021/22) kam er dann wie erwähnt zum Auer Kumpelverein. Übrigens profilierte er sich erst hier fest in der Abwehr, die längste Zeit als Fußballer war Tim Danhof nämlich Stürmer gewesen.
„Hoffi” hat im Urlaub in Italien und Israel Kraft getankt, in der Vorbereitung Gas gegeben und in den ersten fünf Ligaspielen überzeugt. Nach dem erfahrungsreichen Achterbahn-Spieljahr 22/23 ist Tim gereift und auf der rechten Abwehrposition momentan eine Bank. Stammspieler zu sein, lautet freilich auch der Anspruch. Sein Ziel heiße vor allem Konstanz und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. „Es weht ein positiver Wind im Kader, im Verein und bei den Fans. Alle ziehen an einem Strang, jeder arbeitet sich auf fürs Team. Wir sollten jedoch aufpassen, denn wir mussten uns jeden Erfolg hart erarbeiten. Du kannst in dieser Liga gegen jeden gewinnen, aber auch gegen jeden verlieren.”
Beispiel Hallescher FC, der nächste Gegner: „Es waren zwei heiße Derbys in der vorigen Saison. Am Sonntag kommt eine sehr erfahrene Mannschaft, die unterm neuen Trainer Sreto Ristić auch spielerisch gefällt. Jeder Auer muss sich voll reinhauen und es wird auch auf die Stimmung im Stadion, auf unsere Fans ankommen. Das Ziel ist klar: Es ist ein Heimspiel und das wollen wir gewinnen! Der FC Erzgebirge muss wieder eine Heimmacht sein. Das hat letztes Jahr gefehlt!”
Text: Olaf Seifert aus dem Halle-VeilchenEcho