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Vorbericht zum Spiel gegen den SC Verl

Weiter geht es in der 3. Liga - nach fast 20 Jahren reist der SC Verl wieder ins Erzgebirge. Im Duell der Tabellennachbarn geht es um drei Punkte für den Klassenerhalt. Nach der bitteren Packung in Halle sind die Veilchen gefordert. Trainer Pavel Dotchev muss vor dem Duell aber um einige Stammkräfte bangen, während unsere Gäste nach dem Sieg über Bayreuth mit breiter Brust ins Lößnitztal fahren. Unser Vorbericht.

SC Verl: Unbändige Offensive

Nervenkitzel bis zur letzten Minute - in der vergangenen Spielzeit musste der SC Verl bis zum Schluss um den Klassenerhalt in der 3. Liga zittern. Fast die komplette Rückrunde standen die Ostwestfalen auf einem Abstiegsplatz. Erst mit einer kleinen Siegesserie unter dem neuen Trainer Michel Kniat konnte der SCV im Saisonendspurt auf einem Nicht-Abstiegsplatz klettern. Im Fernduell mit Viktoria Berlin drohte am letzten Spieltag der vergangenen Saison dennoch der Abstieg. In der letzten Spielminute glich die Viktoria gegen den SV Meppen aus und der SC Verl hielt gegen den MSV Duisburg nur ein knappes 1:1. Ein weiteres Tor der Berliner und ein Tor der Zebras hätten ausgereicht und den SC Verl in die Regionalliga geschickt. Meppen erzielte in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer und die Ostwestfalen hielten das Unentschieden - der SC Verl hielt die Klasse.

 

So ein Drama erwartet die Verler in dieser Saison definitiv nicht, denn die Mannschaft von Michel Kniat hat nach einem schwachen Saisonstart die nötige Stabilität gefunden und steht seit Oktober gesichert im Mittelfeld der Tabelle der 3. Liga. Mit 42 Zählern fehlt den Ostwestfalen nicht mehr viel zum Klassenerhalt und das, obwohl der SCV in dieser Saison kein einziges Heimspiel hatte. Aufgrund von Umbaumaßnahmen tragen die Verler ihre Heimspiele notgedrungen in Paderborn aus. Dabei spielen die Schwarz-Weißen durchaus gefälligen Vollgas-Fußball, in der laufenden Spielzeit erzielte man bereits 50 Treffer. In den letzten 17 Ligaspielen traf der SC Verl immer mindestens einmal ins gegnerische Tor und keine Mannschaft der 3. Liga hat so viele unterschiedliche Torschützen wie der SC Verl. Tore sind am Samstag also garantiert.

FC Erzgebirge Aue: Abwehr- und Verletzungssorgen

Mit einem Sieg könnten die Veilchen am Wochenende wieder zu den Verlern in der Tabelle aufschließen und einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Diese Möglichkeit vergab die Mannschaft von Pavel Dotchev in den vergangenen Wochen, nur eines von fünf Spielen konnten die Lila-Weißen für sich entscheiden. Sorgen macht vor allem die wacklige Defensive, die sich in diesen fünf Spielen 14 Gegentreffer einfing. In Meppen und Halle verspielte man so wertvolle Punkte und neben der nötigen Stabilität fehlten den Veilchen auch Wille und Leidenschaft. Das beste Mittel gegen ein solches Formtief ist bekanntlich ein Sieg, doch Pavel Dotchev muss vor dem Duell mit dem SC Verl um einige Leistungsträger bangen. Stürmer Antonio Jonjic verletzte sich unter der Woche im Training und auch hinter den Einsätzen von Erik Majetschak, Marvin Stefaniak und Omar Sijaric stehen Fragezeichen. Mut macht dafür die positive Heimbilanz in der Rückrunde, von den sieben Spielen im Erzgebirgsstadion konnte die Mannschaft um Kapitän Martin Männel fünf für sich entscheiden. Damit am Samstag wieder mit den Hämmern gefeiert werden kann, muss die Mannschaft vollen Einsatz zeigen und die Abwehr wieder stabilisieren.

2003: FC Erzgebirge Aue : SC Verl 3:0 (1:0)

Das letzte Aufeinandertreffen von Aue und Verl im Erzgebirge liegt schon beinahe 20 Jahre zurück. Damals begegneten sich beide Teams noch in der Regionalliga Nord und die Veilchen träumten im Frühsommer 2003 vom Aufstieg in die 2. Bundesliga, während die Ostwestfalen um den Klassenerhalt kämpften. Die Lila-Weißen brauchten einen Sieg, um den Traum am Leben halten zu können und ausgerechnet im Endspurt der Saison musste Veilchen-Trainer Gerd Schädlich auf seinen Strippenzieher Matze Heidrich verzichten. Vor über 4.000 Fans erwischten die Veilchen den besseren Start in die Partie und nach einer langen Flanke von Petr Grund hatte Ronny Jank die erste Möglichkeit per Kopf. Auch der SC Verl war zum Siegen verdammt und die Gäste hatten in der Anfangsphase über Siedschlag und Gockel eine ebenso gefährliche Strafraumsituation.

22. Minute waren im Erzgebirgsstadion gespielt, als Khvicha Shubitidze einen langen Ball im Strafraum erlaufen und erobern konnte und die Verler den Torschuss gerade noch abwehren konnten. Die anschließende Ecke trat Petr Grund und im Zentrum konnte Rostislav Broum völlig frei und unbedrängt zur Auer Führung einköpfen - 1:0. Verl reagierte keines Fall geschockt und während noch die Tormusik lief, hatte Zodrow mit einem Fernschuss schon die nächste Torchance für die Gäste. Die Veilchen stabilisierten sich im Laufe der ersten Hälfte, doch wirklich gefährliche Torchancen auf das 2:0 ließen die Gäste erstmal nicht zu und so ging es mit einem 1:0 in die Katakomben.

Auch nach dem Seitenwechsel bemühten sich beide Mannschaften darum, das Ergebnis auf der Anzeigentafel zu verbessern. Bergers Schuss ging nur knapp am linken Pfosten der Verler vorbei und Siedschlag scheiterte nach einem Konter an Aue-Keeper Petkov. Bis zur 67. Minute mussten die Auer Fans um den Sieg bangen. Dann landete ein Verler Befreiungsschlag vor die Füße von Jörg Emmerich. Der Libero der Veilchen sah den völlig frei stehenden Ronny Jank auf dem linken Flügel und die punktgenaue Flanke von Emmerich konnte der Veilchen-Stürmer vom Himmel holen und im langen Eck des Verler Tors versenken - 2:0. Es war das 12. Saisontor von Jank, der in der Folge sogar die Chance auf das 3:0 hatte. Das fiel erst in der 88. Minute. Nach einer Flanke von Berger köpfte Nikolce Noveski am langen Eck ein und erzielte den Endstand. Die Veilchen feierten den nächsten Sieg vor den eigenen Fans und stiegen völlig verdient wenige Wochen später nach einem 1:4 gegen den Dresdner SC erstmals in die 2. Bundesliga auf.

Am Samstag spielen in Aue nicht nur unsere Männer. Um 11 Uhr rollt der Ball auch im Sport- und Freizeitzentrum bei der U17 der Veilchen. Die Mannschaft von Cheftrainer Philip Hauck empfängt in der Sonderspielrunde die U17 des Chemnitzer FC. Unterstützt unsere jungen Veilchen und macht euch dann auf den Weg ins Erzgebirgsstadion.

 

Aufgrund der angespannten Parkplatzsituation um das Stadion empfehlen wir unseren Fans die Nutzung der kostenfreien Parkplätze in der Innenstadt (u. a. auf dem Anton-Günther-Platz). Von dort fahren ab 11:30 Uhr die ebenfalls kostenfreien Shuttle-Busse zum Stadion und nach dem Spiel auch wieder zurück. Zudem erinnern wir an die fahrenden Öffentlichen Verkehrsmittel der Bahn. Wir wünschen allen eine gute und sichere Anreise und freuen uns auf Samstag - gemeinsam mit euch zum Klassenerhalt!

 

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Glück Auf!

 

 

Text: Max Richter

Fotos: Sven Sonntag - PicturePoint