Vorbericht zum Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim
Flutlicht am Freitagabend - Der FC Erzgebirge Aue eröffnet den 22. Spieltag der 3. Liga gegen den SV Waldhof Mannheim. Für unsere Veilchen geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, während unsere Gäste noch im Rennen um den Aufstieg sind. Ein Treffen zweier deutscher Traditionsvereine, die in dieser Saison erstmalig in einer Liga gegenüberstehen. Das Hinspiel endete 1:0 für den Waldhof, unsere Jungs haben am Freitag die Chance auf die Revanche. Unser Vorbericht.
SV Waldhof Mannheim: Die Aufholjagd hat begonnen
Mit dem Waldhof gastiert ein echter Tradtionsverein bei uns im Lößnitztal. Ein Kult-Verein mit einer sehr bewegenden Geschichte. In den 80ern spielten die Kurpfälzer sieben Jahre in der 1. Bundesliga und waren davor und auch danach fester Bestandteil der 2. Bundesliga. 2001 klopfte der SVW das letzte Mal an der Bundesliga an und verpasste den Aufstieg nur, weil dem FC St. Pauli in der Schlussphase in Nürnberg noch der Siegtreffer gelang. Danach legten die Mannheimer eine echte Achterbahnfahrt zurück. Der Verein stürzte 2010 sogar bis in die fünftklassige Oberliga Baden-Würtemberg ab. Mühsam ging es wieder nach oben und 2019 schaffte der SVW nach zuvor drei gescheiterten Relegationen den Aufstieg in die 3. Liga.
Diese soll nur eine Durchgangsstation für die Mannheimer sein, ehrgeizig setzte man sich das Ziel Aufstieg 2023. Davon war der Waldhof in der Spielpause allerdings weit entfernt und überwinterte auf Tabellenplatz 8. Während man im heimischen Carl-Benz-Stadion fast jedes Spiel gewinnen konnte, ließen die Mannheimer vor allem in der Fremde reihenweise Punkte liegen und waren in der Hinrunde eines der schlechtesten Auswärtsteams der Liga. Trainer Christian Neidhart drehte in der Vorbereitung offensichtlich an den richtigen Stellschrauben. Mit drei Siegen und einem Remis startete Mannheim fulminant ins neue Kalenderjahr und konnten ihren Auswärtsfluch in Duisburg und Köln endgültig brechen. Mit einem Sieg bei uns im Lößnitztal könnte die Elf um Top-Torjäger Dominik Martinovic sogar auf den 3. Tabellenplatz klettern.
An der nötigen Erfahrung im Aufstiegsrennen mangelt es beim SVW nicht. Vor der Saison verstärkte sich Mannheim mit Julian Riedel. Der gebürtige Leverkusener war Teil der Auer Aufstiegsmannschaft von 2016 und stieg vor zwei Jahren auch mit dem FC Hansa Rostock in die 2. Bundesliga auf. Für unsere Veilchen stand der gelernte Verteidiger 42-mal auf dem Platz. Ein besonderes Spiel ist es auch für Veilchen Marketingleiter Enrico Barth. Von 1993 bis 1997 absolvierte er insgesamt 100 Pflichtspiele unter der Raute und spielte für die Mannheimer in der 2. Bundesliga.
FC Erzgebirge Aue: Männel verlängert
Ein abgefälschter Schuss entschied am vergangenen Wochenende das Duell in lila-weiß beim VfL Osnabrück. So ging es trotz engagierter Leistung mit leeren Taschen zurück ins Erzgebirge. In der Tabelle schrumpfte der Vorsprung auf den Tabellenkeller auf einen Zähler. Das heißt, die Punkte müssen am kommenden Freitag um jeden Preis im Lößnitztal bleiben. Mut machen die letzten beiden Heimspiele, gegen die SpVgg Bayreuth und den SC Freiburg II blieben unsere Veilchen ungeschlagen und ohne Gegentor. Einer der Garanten dafür verlängerte heute seinen Vertrag: Martin Männel bleibt bis 2024 bei unseren Veilchen. Seit 2008 steht unser Kapitän für unseren Verein schon zwischen den Pfosten.
1961: SC Wismut Karl-Marx-Stadt – SV Waldhof Mannheim 4:1 (2:0)
Das erste Aufeinandertreffen zwischen Aue und Waldhof Mannheim liegt schon über 60 Jahre zurück. Vor 4.000 Zuschauern fand im Frühsommer 1961 das erste Freundschaftspiel zwischen den beiden Traditionsvereinen im Erzgebirge statt. Aue, damals noch unter dem Namen SC Wismut Karl-Marx-Stadt gewann das raue und hartumkämpfte Kräftemessen zwischen Ost und West souverän mit 4:1. Willy Tröger, Dieter Erler und Siegfried Wachtel schraubten das Ergebnis auf ein zwischenzeitliches 4:0, während sich die Mannheimer an Abwehrchef Bringfried Müller die Zähne ausbissen und erst in der Schlussphase durch Herbert Lehn einen Ehrentreffer erzielen konnten.
4:1 - mit so einem Ergebnis könnten wir am Freitag sehr gut leben. Seid dabei, wenn über dem Erzgebirgsstadion das Fluchtlicht angeht und unsere Jungs um die nächsten drei Punkte im Klassenerhalt kämpfen. Gemeinsam mit euch zum Klassenerhalt!
Glück Auf!
Text: Max Richter